Zum zweiten Mal Bronze

Die beiden einzigen Medaillengewinner des Leichtathletik-Verbands Rheinland heißen Hildegard. Kurz vor dem Ziel luchste Hildegard Mockenhaupt Hildegard Haep von der LG Vulkaneifel die Silbermedaille ab.

 Hildegard Haep von der LG Vulkaneifel präsentiert ihre Bronzemedaille bei der Meisterschaft im Crosslauf. TV-Foto: Holger Teusch

Hildegard Haep von der LG Vulkaneifel präsentiert ihre Bronzemedaille bei der Meisterschaft im Crosslauf. TV-Foto: Holger Teusch

Daun. Hätte ihr jemand vor den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften in Ingolstadt gesagt, dass sie eine Medaille gewinnen würde, Hildegard Haep hätte vermutlich ähnlich skeptisch reagiert wie vor sechs Jahren, als Inge Umbach ihr vorschlug, am Volkslauf in Mehren teilzunehmen: "Ich und Wettkampf?" Haep folgte trotzdem dem Rat der Lauftherapeutin, bei der sie lange Zeit trainierte, gewann im Lehwald über zehn Kilometer in 46:05 Minuten ihre Altersklasse - und hatte Blut geleckt. Aus der Gesundheitssportlerin, die als Ausgleich zur Büroarbeit schwamm und lief, wurde eine Leistungssportlerin. Im vergangenen Jahr lief Haep W55-Rheinlandrekord über zehn Kilometer (42:51 Minuten) und Halbmarathon (1:34:06 Stunden). Auf der 21,1-Kilometer-Distanz gewann sie als Dritte ihre erste nationale Medaille.

Wieder mit Bronze in der W55 kehrte die 57-Jährige nun von der Cross-DM in Ingolstadt zurück. Es hätte sogar die Silbermedaille sein können. "Es waren ja höchstens noch 20 oder 30 Meter", erinnert sich Haep an die letzten Sekunden des Rennens über 5,1 Kilometer. Sie habe nicht gehört, wie plötzlich eine Läuferin herangesprintet kam. Erst als ihre Namensvetterin Hildegard Mockenhaupt, die Mutter der Olympiateilnehmerin Sabrina Mockenhaupt, sie überholte, registrierte sie, dass sie einen Platz verloren hatte. Der Ärger währte aber nicht lange. "Ich war erstaunt, dass die Mutter von Sabrina mich überholt hat. Ich kannte ihre Leistungen ja nur aus Büchern. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit ihr im Konkurrenzkampf stehen würde. Ich dachte: An die komme ich nicht dran", erzählt Haep. Weil sie mit der Bronze- immer noch eine Medaille um den Hals baumeln hatte, war der Verlust eines Platzes nicht so schlimm. Hätte sie am Ende mit leeren Händen da gestanden, das wäre schlimm gewesen, gibt Haep zu.

Die Cross-DM war Haeps erstes richtiges Querfeldeinrennen. "Ich will meine Grenzen kennenlernen. Dafür sind Crossläufe gut", sagt die Asthmatikerin, die aber flache und längere Strecken lieber mag. Wie geschaffen ist für sie deshalb die Halbmarathon-DM am 4. April, die im bayerischen Aichach ausgetragen wird.

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