Rudolf Rinnen tritt an

"Ja, ich will Bürgermeister in Bitburg werden", sagt Rudolf Rinnen, der nach Peter Berger (Grüne) als Zweiter seine Kandidatur offiziell macht. Der Bankkaufmann geht als unabhängiger Bewerber am 27. September ins Rennen und will die "Erfolgsgeschichte Bitburg" weiterschreiben.

 Einer für Bitburg: Rudolf Rinnen will Bürgermeister werden. Foto: privat

Einer für Bitburg: Rudolf Rinnen will Bürgermeister werden. Foto: privat

Bitburg. 20 Jahre ist es her, da zogen im Juni 1989 Rudolf Rinnen und Joachim Streit für ihre gemeinsam gegründete Liste in den Stadtrat ein. "Damals haben wir angefangen, politische Verantwortung zu übernehmen, und das möchte ich fortsetzen", sagt Rinnen und ergänzt: "Nach dem Wechsel von Joachim Streit ins Kreishaus muss die Erfolgsgeschichte Bitburg weitergehen." Der Name Rinnen wird schon länger gehandelt, wenn in Bitburg über Bürgermeister-Kandidaten spekuliert wird. Auch der Bewerber trägt sich nicht erst seit gestern mit der Idee. "Angefangen darüber nachzudenken habe ich im Frühjahr vergangenen Jahres, als ich mit Joachim Streit über dessen Landrats-Kandidatur sprach", sagt Rinnen. Nach der Kommunalwahl stand die Entscheidung.

"Mir macht es Spaß, das Leben in und um Bitburg verantwortlich mitzugestalten", sagt der 48-Jährige, der neben dem Stadtrat auch seit zehn Jahren im Kreistag Politik macht. Zudem hat er sich mehr als 30 Jahre für den Bitburger Turnverein engagiert, wo er als Vorstandsmitglied das Folklore-Festival mitorganisiert hat. Ähnlich wie er für die Volksbank als Mitorganisator des Beda-Markts, der Jugendsporttage und des Weihnachtsmarkts im Einsatz ist. Als "Berberiger Jung" war er auch im Tennisclub Stahl, dem Verein Lichtblick Bitburg, dem Fußballclub und den Freunden der Bütt aktiv. Kurzum: Sich engagieren und mitgestalten liegt ihm. "Und was man mit Spaß und Freude macht, das macht man auch gut", sagt Rinnen, der bei der Bürgermeister-Wahl als unabhängiger Kandidat antritt.

"Ich bin kein Joachim Streit und will ihn auch nicht kopieren", sagt der gelernte Bankkaufmann. Seine Erfahrungen, die er in der Personalführung bei der Volksbank Bitburg gesammelt hat, will Rinnen als Bürgermeister einbringen, um die Verwaltung auf die Zukunft - "sprich auch auf die Verwaltungsreform" - vorzubereiten. Zudem hat er die Ziele, die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Bitburg-Land voranzutreiben, das für die Innenstadt zentrale Postgelände zu entwickeln, den Haushalt zu konsolidieren, "um wieder mehr Gestaltungsspielräume zu schaffen", und einen Standort für das "Haus der Bildung" zu finden, das aber erst ein pädagogisches Konzept brauche. Zentrales Thema der kommenden Jahre ist für Rinnen die Konversion von 75 Hektar "Housing", wo er sich eine Art Wohnpark vorstellen könnte. Zur Flugplatz GmbH sagt er: "Wir können die Entwicklung des Areals nur mitgestalten, wenn die Stadt in der GmbH bleibt. Es handelt sich schließlich vor allem um Stadtgelände."

Meinung

Viele Bewerber, gute Wahl

Dass Rudolf Rinnen antritt, haben in Bitburg viele erwartet. Er hat nicht nur die gleiche politische Wiege wie sein zum Landrat gewählter Weggefährte Joachim Streit, sondern auch mit dem Grünen-Kandidaten Peter Berger verbinden ihn Jahre der Zusammenarbeit bei den Freien. Dass Rinnen als unabhängiger Kandidat antritt, zeigt, dass er nicht im Windschatten des Listen-Namensgebers segeln will, sondern auf seine Eigenständigkeit baut. Mit der bald folgenden Kandidaten-Kür bei CDU und SPD wird es mindestens vier Bewerber geben - und damit eine gute, weil echte Wahl für Bitburg. Spannend wird die Frage, was die FBL als drittstärkste Fraktion macht - und falls ja, mit wem. d.schommer@volksfreund.de

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