Weltklasse-Jazz in der Philharmonie

Luxemburg · Das Maria Schneider Orchestra hat am Samstag in der Luxemburger Philharmonie ein umjubeltes Konzert gegeben, das die Grenzen der Jazzmusik sprengte. Auf allerhöchstem Niveau spielten die zur Zeit wichtigste Frau des Jazz und ihre 18 Ausnahmemusiker.

 Maria Schneider. Foto: privat

Maria Schneider. Foto: privat

Luxemburg. Die derzeit wohl beste Jazzerin der Welt, Maria Schneider, hat am Samstag mit ihrem Orchester ein Konzert in der Philharmonie auf dem Luxemburger Kirchberg gegeben. Das große Auditorium ist ausverkauft, drei riesige weiße Stoffbahnen, die mit blauen und violetten Scheinwerfern beleuchtet werden, sind Dekoration genug. Davor platziert sich das 18 Mann starke, aktuell bestbesetzte große Jazzensemble der Welt, 13 Blechbläser aller Schattierungen, dazu Akkordeon, Gitarre, Flügel, Bass und Percussions, seit 20 Jahren geleitet von der heute 50-jährigen Maria Schneider, der Komponistin, Arrangeurin und Dirigentin.
Die Musik ist großartig, vielschichtige Klangkonstruktionen, die weit über den Jazz hinausreichen - symphonische, klassische Elemente verwoben mit ausgeklügelter Rhythmik. Was improvisiert klingt, ist in Wahrheit sorgfältig arrangiert. Mal wähnt man sich in einer New Yorker Bar oder am Hafen von St. Malo in der Bretagne, mal bei einem Trauermarsch zu New Orleans, manchmal überall zugleich. Das ist Musik, die die Assoziationen im Kopf der Zuhörer fliegen lässt, manche schließen verzückt die Augen.
Große Momente bieten die einzelnen Musiker bei ihren Soli, jeder einzelne darf - zur Freude der Musikliebhaber - mindestens einmal ran. Im intuitiven Zusammenspiel zeigen sie, was an Kraft und Tempo und Emotion aus einem Instrument herauszuholen ist. Sechs Stücke umfasst das zweistündige Konzert auf berückendem Niveau. Zum Abschluss: frenetischer Beifall für Weltklasse-Musiker.

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