Investitionsprogramm der Stadt Konz: Millionen für Straßen, Kitas und Baugebiete - Kritik in der Ratssitzung beschränkt sich auf wenige Punkte

Konz · Der Konzer Stadtrat hat dem Investitionsprogramm für 2014 bis 2018 mit einem Volumen von 26,36 Millionen Euro mit großer Mehrheit zugestimmt. Zu den wichtigsten Projekten gehören Kita-Erweiterungen in Oberemmel und Könen, der Ausbau der Bahnhofstraße und die Sanierung der Brienonbrücke, außerdem die Planung und Erschließung von Baugebieten in Oberemmel und Roscheid.

Konz. Fünfjahrespläne wurden in der DDR aufgestellt, um die Produktion zu steuern. Wenn der Stadtrat Konz einen Investitionsplan für die Jahre 2014 bis 2018 verabschiedet, so kommt der eher einem Wunschzettel gleich. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden erklärte in der Ratssitzung: "Relevant sind nur die Zahlen für das Jahr 2015." Dies relativiert die Liste mit 115 Projekten und Kosten von 26,36 Millionen Euro etwas. Die Investitionen für 2015 belaufen sich aber doch auf immerhin 7,77 Millionen Euro. ein Überblick über die wichtigsten Projekte mit den Investitionssummen für 2015:

Aktive und Soziale Stadt: Über die Förderprogramme Aktive Stadt und Soziale Stadt werden in den kommenden Jahren einige Konzer Vorhaben unterstützt. Eins der größten Aktive-Stadt-Projekte ist der bereits laufende Ausbau der Bahnhofstraße (2,16 Millionen Euro). Im Rahmen des Programms Soziale Stadt für Karthaus geht es 2015 weiter mit der Umgestaltung der Karthäuser- und Brunostraße sowie der Trierer Straße (100 000 Euro). Unterführungen zur Mosel und zur ehemaligen Kuag werden angegangen (33 000 Euro) genauso wie die Umgestaltung von Klosterpark (65 700 Euro) und Moselufer (118 900 Euro). Zudem soll der Schwesternfriedhof neu gestaltet und ein Generationengarten angelegt werden (120 000 Euro).

Kindergärten und Schulen: Die Sanierung der Kitas Oberemmel (203 000 Euro) und Könen (358 200 Euro) stehen 2015 an. Für die Grundschule St. Nikolaus samt Turnhalle sowie die Kita Arche Noah wird laut Plan ein Energiekonzept erstellt (5000 Euro). Um Energieeinsparung geht es auch in der Könener Grundschule, deren Fenster, Dach und Decken in dieser Hinsicht optimiert werden sollen (10 000 Euro). Gleiches gilt für die Oberemmeler Schule (40 000 Euro).

Straßen, Brücken, Parkplätze: Lange wurde darum gerungen, nun soll sie kommen: die Sanierung der Brienonbrücke (462 000 Euro). Zu den weiteren Verkehrsprojekten, die geplant sind, gehören ein Park-and-Ride-Platz in der Güterstraße (870 000 Euro), der Ausbau der K 134 in Konz (400 000 Euro), der Bau einer Querungshilfe beim Haus der Jugend (80 000 Euro) und der Ausbau der Gehwege der Oberemmeler Ortsdurchfahrt (206 000 Euro).

Neubaugebiete: In Sachen Neubaugebiete tut sich einiges in Konz. Für die Erschließung des Wohngebiets Roscheid V stehen 639 000 Euro im Programm und für die Planung des Gebiets Hinter Mennig 10 000 Euro. Auch in Oberemmel wird ein Baugebiet geplant (20 000 Euro).

Gebäude und Bühne: Der größte Batzen für Immobilien der Stadt fließt 2015 in das Haus Konstantinstraße 50. Für den Bau, in dem sich Stadtbibliothek, Volkshochschule und Jobcenter befinden, soll mit 398 000 Euro der Brandschutz finanziert werden. Die Generalsanierung soll folgen. 4,9 Millionen Euro sind dafür insgesamt angesetzt. Die Dächer des Freilichtmuseums Roscheider Hof sollen zudem erneuert werden (315 000 Euro). Das Bürgerhaus in Kommlingen wird energetisch saniert (125 000 Euro). Außerdem soll eine mobile Bühne (63 000 Euro) für die Stadt angeschafft werden.

Diskussion: Für die CDU ist das Investitionsprogramm genau richtig dimensioniert, um die Zukunft der Stadt zu gestalten. Auch von der FDP kam ausschließlich Lob. Hermann-Josef Momper (FWG) monierte hingegen die Höhe der Summe für die Neugestaltung des Schwesternfriedhofs. Frieden sagte daraufhin zu, dass sich diese Zahl nicht in einer Vorlage finden werde. Momper forderte zudem konkrete Zahlen zum Haus Konstantinstraße 50. Auch der Bürgermeister ließ Zweifel an dem Projekt erkennen. "Ist die Generalsanierung der richtige Weg?", fragte er angesichts einiger Mieterkündigungen.
Ute Walter (SPD) nannte das Programm ambitioniert. Sie wies darauf hin, dass die meisten Projekte aus Ortsteilen mit Ortsbeiräten kämen und erneuerte die Forderung ihrer Partei nach mehr Beiräten. Dem widersprach Bernd Henter (CDU) auf ganzer Linie. Stadtkern und andere Stadtteile ohne Beirat seien im Programm gut vertreten.
Für die Grünen erteilte Salak Karacam dem Investitionsprogramm eine Abfuhr. Er forderte, sich auf das Notwendige zu beschränken und lehnte neue Baugebiete sowie eine mobile Bühne ab.
Mit den beiden Gegenstimmen der Grünen hat der Stadtrat das Programm angenommen.

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