Parteilose Claudia Baumgartner will Trierer Baudezernentin werden

Trier · SPD, FWG und FDP gehen mit der 45-jährigen Claudia Baumgartner, zuletzt Baureferentin der Stadt Passau, ins Rennen bei der Neuwahl der Leitung des städtischen Baudezernats in Trier. Die studierte Landespflegerin stammt aus München, ist parteilos, verheiratet, hat drei Kinder und befindet sich zurzeit in Elternzeit.

Bei der Dezernentenwahl am Montag tritt Baumgartner gegen den von CDU und Grünen aufgestellten Kandidaten Andreas Ludwig (53, CDU) an.

"Wir halten Frau Baumgartner für die beste Kandidatin im Bewerberkreis und sind überzeugt, dass sie über Parteigrenzen hinweg mit ihrer Fachkenntnis und Persönlichkeit überzeugen kann", erklärt SPD-Fraktionschef Sven Teuber auf TV-Anfrage. Baumgartner habe beim Vorstellungsgespräch am vergangenen Samstag einen sehr guten Eindruck gemacht. "Sie hat unter anderem aufgezeigt, dass sie insbesondere in den Bereichen Innenstadt-, Wohn- und Grünraumentwicklung sehr viel Erfahrung und eine gute Vorstellung hat, wo in diesen Dingen in Trier der Weg hingehen kann." Baumgartner war von 1997 bis 2002 stellvertretende Leiterin des Amtes für Stadtplanung bei der Stadt Landshut, von 2002 bis 2006 Leiterin des städtischen Bauamtes der Stadt Töging am Inn und ist seit April 2006 Baureferentin der Stadt Passau.

"Wir trauen ihr die nötige Entschlossenheit und gleichzeitig Sensibilität bei schwierigen Aufgaben zu - zum Beispiel der Ausweisung von neuen Flächen für den Wohnungsbau", sagt Teuber.

Auch die FWG und die FDP hatten Baumgartner nach der Vorstellungsrunde am Samstag in der engeren Wahl. Bei mehreren Gesprächen habe man sich schließlich entschlossen, die Kandidatur der 45-Jährigen gemeinsam zu unterstützen, sagt Teuber.

Bei der Wahl am Montag tritt Baumgartner gegen den von CDU und Grünen aufgestellten Andreas Ludwig an (der Trierische Volksfreund berichtete). Schwarz-Grün stellt mit 29 Sitzen im 56-köpfigen Trierer Stadtrat die Mehrheit. SPD, FWG und FDP haben im Stadtrat zusammen 21 Stimmen. Linke, AfD und die Piraten (zusammen sechs Stimmen im Stadtrat) haben sich noch nicht dazu geäußert, welchen Kandidaten sie unterstützen wollen.

Nach TV-Informationen war Baumgartner im Vorstellungsgespräch allerdings auch bei den Grünen gut angekommen. Wenige Abweichler aus Reihen des schwarz-grünen Bündnisses könnten am Montag für ihren Überraschungssieg reichen.

Die amtierende Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU), deren Bewerbung von ihrer eigenen Fraktion nicht unterstützt wurde, ist durch die Aufstellung von Baumgartner dagegen wohl endgültig aus dem Rennen. "Dass ich nicht traurig darüber bin, wäre gelogen", erklärte sie gegenüber dem TV.

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