"Fußball ist meine Leidenschaft"

Hermeskeil · Der Fußball begleitet ihn in den unterschiedlichsten Funktionen seit seiner frühesten Kindheit. Am kommenden Wochenende ist Thomas Linn verantwortlich für den sportlichen Ablauf des größten Jugend-Hallenturniers im Fußballverband Rheinland. Der 47-Jährige sieht sich dennoch als Teamplayer und Teil einer funktionierenden Mannschaft.

 Der internationale HSV-Jugendcup 2015 kann kommen: Thomas Linn legt letzte Hand an ein Plakat an. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Der internationale HSV-Jugendcup 2015 kann kommen: Thomas Linn legt letzte Hand an ein Plakat an. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Hermeskeil. 64 Mannschaften, 500 junge, kaum zu bändigende Kicker an zwei Tagen unter "einen Hut zu bringen" und sie in ein funktionierendes Korsett aus Minuten zu zwingen. Das ist so ähnlich, als wollte man einen Bienenschwarm in Reih\' und Glied Aufstellung nehmen lassen. Aber Thomas Linn ist vor der Aufgabe, die ihm und seinen Mitarbeitern aus dem Hermeskeiler Sportverein (HSV) am kommenden Wochenende bevorsteht, nicht bange.
"Der Fußball ist meine große Liebe und Leidenschaft", bekennt Linn, der einst als Zehnjähriger in der D-Jugend selbst in seinem Heimatverein die Begeisterung für das Spiel mit dem runden Leder für sich entdeckt hat. Beim alleinigen Spielen sollte es allerdings nicht bleiben. Früh nahm er sich des Nachwuchses an, seine besondere Liebe sind die "Dreikäsehochs." Seit langem schon trainiert er die "Bambini". Und ist stolz darauf, "dass die ersten meiner Bambini aus den frühen Jahren mittlerweile bei uns in den Seniorenmannschaften spielen." Seine Motivation? Ganz einfach. "Die Kinder brauchen uns. Sie können sich ja schließlich nicht selbst trainieren. Und sie müssen jemanden haben, der ihnen den Weg zeigt. Der ihnen nicht nur zeigt, wie man gut und richtig Fußball spielt."
Mit seinem Sohn Matthias hat er vor 13 Jahren als Trainer und auch als eine sportliche Vaterfigur bei den jüngsten Nachwuchskickern angefangen. Doch als der Verein jemanden suchte, der beim "internationalen HSV-Jugendcup" die organisatorischen Fäden zieht, war er sich auch für diese Zusatzbelastung nicht zu schade. Gemeinsam mit Günter Weber, der das bereits 15 Jahre zuvor alleine wahrgenommen hatte, und Heinz Biwer wird er auch am kommenden Samstag und Sonntag in der Hochwaldhalle dafür sorgen, dass die teils von weit her angereisten Gäste sich wohl fühlen und vor allem, dass der sportliche und zeitliche Ablauf gewährleistet ist. "Wir haben insgesamt neun Schiedsrichter im Einsatz, die aus Verbundenheit mit dem Verein und der Sache zum Teil schon seit vielen Jahren dabei sind. Ohne Leute, die sich unentgeltlich zur Verfügung stellen, geht das eben nicht", weiß er aus eigener Erfahrung. Die Arbeit des Turnierleiters und seiner eingespielten Mannschaft ist aber nicht auf dieses eine Wochenende beschränkt. Sobald die Einladungen raus gegangen, die ersten Zusagen gegeben worden sind und der Spielplan Formen annimmt, geht es los. Das ist meistens zwei bis drei Monate vorher der Fall. "Aber wir haben ein perfekt funktionierendes Team, auch mit Christian Gorges an der Spitze für die Gesamt-Organisation. Das passt auch menschlich alles. Das macht trotz der Belastung Spaß." Dennoch weiß Linn, dass die Arbeit für und mit den Kindern im Fußballverein "ein ständiger Spagat zwischen Arbeit, Familie und Freizeit ist." Und manchmal wünscht er sich schon, dass es ein paar Freiwillige mehr gäbe, die sich ebenfalls in diesem Spagat versuchten. Leute, die bereit sind, ein Teil dieses Teams zu werden, das für das größte Jugend-Hallenturnier im FV Rheinland gerade steht.
Linn: "Es gibt leider immer weniger Eltern, die bereit sind, sich zu engagieren. Viele geben ihre Kinder einfach nur im Verein ab und sind froh, dass diese dann während dieser Zeit untergebracht sind."

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