Viel Platz für Retter und Verein mit dem neuen Mehrzweckgebäude des Deutschen Roten Kreuzes Konz

Konz · Grund zum Feiern hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Konz, wenn es im Juli sein neues Vereinshaus mit integrierter Rettungswache eröffnet. Die Kosten des Neubaus an der Granastraße betragen mehr als 730 000 Euro.

 Freuen sich über den Neubau (von links): DRK-Mitarbeiter Frank Geller, Christoph Marx, Oliver Gorges, Rettungswachenleiter Artur Scheuer und Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Freuen sich über den Neubau (von links): DRK-Mitarbeiter Frank Geller, Christoph Marx, Oliver Gorges, Rettungswachenleiter Artur Scheuer und Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Bürgermeister Karl-Heinz Frieden sagt bei einer Visite in der Granastraße: "Das ist ein Haus für die nächsten 30 Jahre." Noch vermischen sich dort Baustellenatmosphäre mit Rettungswachenbetrieb und DRK-Vereinsleben. Der energetisch sanierte Altbau aus dem Jahr 1988 ist fertig. Im Neubau läuft der Innenausbau noch auf Hochtouren.Neubau in neun Monaten


Früher gab es zwischen Altbau und Wache nur einen Gang mit verglastem Wetterschutz, der Neubau stellt nun eine durchgehende Verbindung zur Rettungswache her. Im November vergangenen Jahres hatten die Arbeiten begonnen, die Fertigstellung ist für Ende Juli geplant. Rettungswachenleiter Artur Scheuer sagte beim Rundgang durch den Komplex: "Bald nehmen wir auch den Aufzug in Betrieb, dann ist das Gebäude bis zum obersten Stock barrierefrei."

Neu- und Altbau vereinen mehrere Funktionen unter einem Dach: Da ist einmal die vom DRK-Kreisverband betriebene und ständig besetzte Rettungswache mit Fahrzeughalle, Aufenthalts- und Ruheräumen, Sanitärbereich sowie Material- und Gerätelager. Daran schließt sich das Vereinshaus mit Verwaltung und Multifunktionsräumen für Lehrgänge, Blutspendetermine oder Vereinstreffen an. Auch andere Vereine können Räume anmieten - etwa für Gymnastikkurse. Ebenfalls im Haus untergebracht sind das Jugendrotkreuz und das Büro des DRK-Betreuungsvereins.

"Betreiber der Rettungswache ist der DRK-Kreisverband, aber Bauträger für den Gesamtkomplex ist der Ortsverein Konz mit seinen rund 2000 Mitgliedern", erklärt Leiter Scheuer. Dementsprechend sieht die Finanzierung aus: Da der Kreis Trier-Saarburg zur Bereitstellung eines Rettungswesens auf seinem Territorium gesetzlich verpflichtet ist, trägt er die Kosten für den Ausbau der Rettungswache. Dies schlägt mit rund 591 000 Euro zu Buche, wird aber zu 75 Prozent (etwa 443 000 Euro) vom Land bezuschusst. Die verbleibenden rund 141 000 Euro für den Ausbau des Vereinshauses gehen zulasten des Ortsvereins.

Zur täglichen Dauerbesetzung des DRK-Standorts Konz zählen acht Rettungssanitäter und drei Verwaltungskräfte.
Der Rettungsdienstleiter Scheuer erinnert sich an die Anfänge 1988, als er als einziger hauptamtlicher DRKler zusammen mit einigen Ehrenamtlichen den Dienst versah.

Inzwischen habe sich aus dem Rettungsdienst ein neues Berufsbild mit praktischer Ausbildung auf dem Einsatzwagen und Blockunterricht gebildet. Und längst sei der Rettungsdienst auch keine reine Männerdomäne mehr, was man auch bei der Raumplanung berücksichtigen müsse. f.k.Extra

Die Rettungswache Konz ist für die rund 34 000 Einwohner der Stadt- und der Verbandsgemeinde Konz zuständig. Je nach Einsatzlage kommt es aber auch zur "Nachbarschaftshilfe" in der Stadt Trier oder anderen Verbandsgemeinden. 2014 wurden von der Granastraße aus 7102 Einsätze abgewickelt, wobei die Rettungswagen insgesamt 242 248 Kilometer zurücklegten. Das ist etwa dreimal so viel wie 1988. Wegen der räumlichen Nähe waren die Konzer schon immer für die Notfallversorgung des Raums Gusterath/Pluwig in der Verbandsgemeinde Ruwer zuständig. Seit einigen Jahren unterhält die Rettungswache Konz in Pluwig eine ständig besetzte Nebenwache. f.k.

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