Trier/Quedlinburg. Ein Buch über Eisenbahnen in der Region Trier sowie in Belgien, Luxemburg und in Frankreich aus einem in Sachsen-Anhalt beheimateten Verlag. Hört sich seltsam an? Hat jedoch einen einfachen Grund: Fotograf und Herausgeber Wolfgang Herdam stammt aus Wesseling bei Köln und war seit den 70er Jahren mit seiner Kamera gerne und ausgiebig in der Region unterwegs.
Dass Herdam bei seinen fotografischen Ausflügen manchmal auf Unverständnis traf, hat den Rheinländer nie gestört. Es sei nicht unbedingt darum gegangen, besonders exotische oder seltene Züge zu fotografieren. Den normalen Zugbetrieb habe er festhalten wollen. Jahre später sind diese Aufnahmen nun so etwas wie der einzige Beweis für Bahnstrecken geworden, die heute als Radwege genutzt werden.
Es gibt auch eine einfache Antwort auf die Frage, warum er sich fast schon vergessene Strecken wie die zwischen Bitburg, Irrel und Igel als Motiv ausgesucht hat: "Entlegene Gegenden haben für einen Städter einen eigenen Reiz - und, das sei betont, in ihnen traf man oftmals auch auf den interessantesten Eisenbahnbetrieb." Und so kommt es, dass in seinem Bildband Fotografien zu sehen sind, auf denen ein Sonderzug mit Bundeswehr-Rekruten von Würzburg her kommend über die Eifel-Querbahn nach Gerolstein fährt. Oder Luxemburger "Krokodile" der Baureihe 3600 im hauptstädtischen Bahnhof. Oder ganz normale rote Triebwagen Bernkastel-Kues mit dem Rest der Welt verbunden haben.

Extra

Wolfgang Herdam (Foto: privat) wurde 1957 geboren und lebte bis 1998 im Rheinland. Spätestens nach einer ersten Mitfahrt auf dem Führerstand einer Dampflok war er nach eigenem Bekunden mit dem Eisenbahnvirus infiziert. Heute lebt er in Quedlinburg, wo er einen Verlag für Eisenbahnliteratur betreibt. Inzwischen hat er mehrere Bildbände zu verschiedenen Eisenbahnthemen herausgegeben. Das Buch "Eisenbahnen zwischen Rhein, Maas und Mosel" (192 Seiten, 237 Fotos) hat die Ean-Nummer 9783933178336 und kostet 49 Euro. har