Blaue Tonne: Anfang Dezember werden im Kreis Bernkastel-Wittlich neue Papierabfallbehälter ausgeliefert

Bernkastel-Wittlich · Mehr oder weniger gebündeltes am Straßenrand stehendes Altpapier wird im neuen Jahr nicht mehr von der Entsorgungsfirma abgeholt. Papier, Karton und Pappe kommen dann wie der Restmüll in eine Tonne.

Wenn demnächst, so ab dem 5. Dezember, die Bürger im Kreis Bernkastel-Wittlich urplötzlich eine blaue Tonne vor ihrem Haus vorfinden, hat das schon seine Richtigkeit. Vom 1. Januar 2017 an werden Papier, Pappe und Kartons nicht mehr gebündelt an den Straßenrand gestellt, sondern in der Blauen Tonne gesammelt. Geleert wird sie, wie es derzeit auch der Fall ist, alle vier Wochen. Ausgeliefert werden die Behältnisse ab dem 5. Dezember. Damit schließt sich ein Kreis. Im Zuständigkeitsbereich des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) ist Bernkastel-Wittlich der letzte Kreis, der die Vorgehensweise bei der Abfuhr von Altpapier umstellt.

Grundsätzlich gilt: Wer eine Tonne für den Restmüll hat, bekommt auch eine Blaue Tonne. Was ist aber zum Beispiel mit großen gewerblichen Betrieben, die Verträge mit Entsorgungsbetrieben haben, ihre Papierabfälle aber bisher ebenfalls an der Straße deponieren? "Da suchen wir noch nach einer Lösung", berichtet A.R.T.-Verbandsdirektor Maximilian Monzel in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz, Abfall- und Energiewirtschaft sowie des Kreisausschusses.

Alle in Frage kommenden Betriebe würden dafür angeschrieben.

Der Kreis Bernkastel-Wittlich ist auch ein Zentrum der Weinproduktion. Was tun Winzer beispielsweise mit der Pappe, die anfällt, wenn vor der Weinabfüllung Paletten voller leerer Flaschen geliefert werden, fragt Ausschussmitglied Christa Klaß. Sie können sich melden, dann werde das Material abgeholt, antwortet Maximilian Monzel. Über die Modalitäten werde noch informiert.

Marcus Heintel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, spricht ein weiteres mögliches Problem an: die räumliche Enge in vielen Orten - gerade an der Mosel. Können da separate Plätze eingerichtet werden, an denen zumindest Firmen ihr Papier sammeln können? "Das wollen wir nicht", sagt Monzel. Aber auch in dieser Sache werde sich der A.R.T. Gedanken machen, verspricht er.

Unabhängig davon könne Altpapier kostenlos im Entsorgungszentrum in Sehlem abgegeben werden: montags bis freitags von 8.30 bis 17 Uhr, samstags von 8.30 bis 12 Uhr.

Die Größe der Blauen Tonne für die Haushalte richtet sich nach dem Volumen der Restabfallbehälter. Wer eine 240-Liter-Tonne für den Restmüll hat, bekommt für das Altpapier eine Tonne in der gleichen Größe. Auch Zusatztonnen und Säcke aus Papier für den gelegentlichen Mehrbedarf wird es geben. Die Preise dafür werden bei der A.R.T.-Verbandsversammlung am 8. Dezember beschlossen.

Maximilian Monzel hat bereits jetzt eine dringende Bitte. Papiersäcke sollten nicht schon am Vorabend der Abholung vor die Tür gestellt werden, sondern erst morgens. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Säcke durchweichen. "Und dann haben wir die Sauerei", sagt der Verbandsdirektor. Es werde, so Monzel, nach der Umstellung auch eine kurze Übergangszeit geben. Wer sein Altpapier beim ersten Mal in alter Gewohnheit gebündelt raus stelle, müsse nicht damit rechnen, dass es stehen bleibt.

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