Hoffnungsschimmer für Radfahrer in Trier

Trier · Das große Verdrängen in der Trierer Hindenburgstraße könnte bald ein Ende haben. Dafür will die Stadt Parkplätze opfern.

 Problemzone Hindenburgstraße: Die Stadt will die Situation verbessern, indem sie die Radspur in direkter Linie weiterführt.

Problemzone Hindenburgstraße: Die Stadt will die Situation verbessern, indem sie die Radspur in direkter Linie weiterführt.

Foto: Roland Morgen

Etwa jeder elfte Verkehrsteilnehmer, der in Trier unterwegs ist, fährt mit dem Velo. Bis 2025 soll es jeder siebte sein. Die Erhöhung des Radverkehrsanteils von neun auf 15 Prozent ist ein Ziel des Mobilitätskonzepts (Moko) 2025, das der Stadtrat vor zweieinhalb einstimmig beschlossen hat.

"Auf dem Weg dorthin muss einiges für Radfahrer besser werden", sagte Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Ludwig gestern in der Stadtvorstands-Pressekonferenz und stellte zwei Teilschritte vor, die in den kommenden Wochen in der Altstadt auf dem Programm stehen.

In der Hindenburgstraße soll die in Richtung Viehmarkt führende Mini-Radspur, die nach wenigen Metern auf die allgemeine Fahrbahn abbiegt, in gerader Linie fortgesetzt werden. Dafür würden die Parkplätze am Straßenrand geopfert. Für jeden eine Spur - das bringt Vorteile für alle Beteiligten - auch für Fußgänger, die künftig nicht mehr von Radfahrern verdrängt werden, die sich ihrerseits nicht auf die viel befahrene Straße trauen.

Auch die Weberbach gilt unter Pedaltretern als Problemzone. Dort startet die Stadt in Zusammenarbeit mit den Unis Wuppertal und Dresden ein Forschungsprojekt. Auf die Straße werden Piktogramme markiert, die signalisieren: Hier ist eine Radspur. Wie die Verkehrsteilnehmer reagieren, beobachten die Unis über mehrere Wochen mit vier Kameras. Die Stadt muss lediglich die Kosten für die Markierungen tragen. Auch besteht die Möglichkeit, das Forschungsprojekt auszudehnen, zum Beispiel auf die Paulinstraße.
Extra - Weitere Informationen aus der Stadtvorstands-Pressekonferenz:

Wie OB Wolfram Leibe mitteilte, sind auf die Ausschreibung der Stelle des/der ersten Beigeordneten (zuständig für Bildung, Soziales, Wohnen, Jugend und Arbeit) bis gestern fünf Bewerbungen eingegangen. "Aber da wird erfahrungsgemäß noch einiges kommen", glaubt Leibe. Die Bewerbungsfrist endet am kommenden Freitag. Die Wahl durch den Stadtrat soll am 6. November stattfinden. Zum 15. Februar tritt der oder die neue Beigeordnete den Job an - inklusive Bürgermeisteramt.

Das ehemalige Franzosenviertel Burgunderstraße steht laut Andreas Ludwig unmittelbar vor dem Besitzerwechsel. Die Stadt sei sich mit der Bundes-Immobilienagentur Bima weitgehend einig. Anderthalb Jahre hatten die Verhandlungen geruht, weil in der Burgunderstraße Flüchtlinge untergebracht waren. Ihr Vorkaufsrecht will die Stadt allerdings nicht komplett selbst nutzen, sondern es großteils an die Entwicklungsgesellschaft EGP abtreten, an der sie zu 35 Prozent beteiligt ist.

Ludwig geht davon aus, dass der Startschuss für die bauliche Neuentwicklung 2019 fallen kann und zwei Jahre später der Mix aus neuen Häusern und elf sanierten Altbauten (der Rest wird abgerissen) fertig ist. Ein Viertel der insgesamt 220 Wohnungen ist für Familien mit geringem bis mittlerem Einkommen gedacht.

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