Ein Zufall sichert die Zukunft

TRIER. (wie) Die Villa Kunterbunt in Trier hat eine eigene Stiftung gegründet. Gestern überreichte der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Josef Peter Mertes, Vorsitzendem Wolfgang Rauh die Stiftungsurkunde.

Ein Lächeln huscht über das Gesicht von Wolfgang Rauh, als ADD-Präsident Mertes die Urkunde überreicht. Ein wichtiger Schritt zur langfristigen Finanzierung des ehrgeizigen Projektes zur Betreuung schwerstkranker Kinder in der Region ist getan. "Trotz anhaltender Unterstützung können wir mit dem Verein nur akute Löcher stopfen. Die Stiftung wird das Projekt langfristig auf gesunde Füße stellen", freut sich Rauh, Leiter der Kinder- und Jugendmedizin im Trierer Mutterhaus, an das die Villa Kunterbunt angegliedert ist. Rauh ist auch Vorsitzender des Fördervereins Villa Kunterbunt. Die Stiftung unterstützt den Verein in seiner Arbeit.Grundstock der am 15. Januar beantragten Stiftung sind 250 000 Euro. Diese Summe hat die verstorbene Maria Dedrichs aus dem nordrhein-westfälischen Meckendorf-Ersdorf der Villa Kunterbunt in ihrem Testament vermacht. Dabei war es eher einem Zufall zu verdanken, dass ausgerechnet eine wohlhabende Frau aus Nordrhein-Westfalen einen Teil ihres Vermögens einer Trierer Einrichtung vererbt. Nachbarn der Wohltäterin sind Verwandte einer Ordensschwester der Borromäerinnen, die Träger des Trierer Mutterhauses sind. Bei einem Besuch an der Mosel wurde ihnen die Villa Kunterbunt gezeigt, worüber sie ihrer Nachbarin berichteten. Diese war so angetan von dem Projekt, dass sie gleich eine Spende überwies. Da es zunächst Unklarheiten bei der Spende gab, setzten sich Mitarbeiter der Villa Kunterbunt mit der Dame in Verbindung, was sie wiederum derart beeindruckt haben muss, dass jemand nach der Richtigkeit ihrer Spende nachfragt, dass sie sich entschloss dem Projekt nach ihrem Tod eben 250 000 Euro zu vererben. "Ein absoluter Glücksfall", sagt Thomas Biewen, Geschäftsführer der Villa Kunterbunt.Es wird immer schwerer für den Verein, die laufenden Kosten durch Spenden und Zuwendungen zu finanzieren. "Das Spendenaufkommen geht zurück, Kassen und Sozialträger tun sich immer noch schwer, die von uns erbrachten Leistungen zu finanzieren", bringt Mutterhaus-Geschäftsführer Ralf Lunkenheimer das Dilemma auf den Punkt. Zu 80 Prozent finanziert sich die Villa Kunterbunt aus Spenden.Auch ADD-Präsident Mertes freut sich über die Anerkennung der Stiftung. "Die Villa Kunterbunt ist eine segensreiche Sache." Als ehemaliger Leiter einer Behindertenschule weiß er, wie die schwere Erkrankung eines Kindes die gesamte Familie belastet. Eine Einrichtung wie die Villa Kunterbunt garantiere eine familienorientierte Betreuung der Kinder. Mertes wird auch Mitglied des Kuratoriums, dem Quasi-Aufsichtsrat der Stiftung.Informationen zur Villa Kunterbunt und zur Stiftung gibt der Geschäftsführer der EinrichtungThomas Biewen, Telefon: 0651/947-3052.Spendenkonto: Villa Kunterbunt e.V., Konto 2270007, Sparkasse Trier, BLZ 58550130.

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