"Ihr esst ja gar nichts"

TRIER/METZ. In der Zeit des Austausches zwischen dem Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier und seiner französischen Partnerschule "Georges de la Tour" in Metz haben die Schülerinnen und Schüler während des Aufenthaltes der Franzosen in Trier erhebliche Unterschiede in den Essgewohnheiten festgestellt.

"Normalerweise, wenn ich zur Schule gehe", erzählt die 16-jährige Lisa, "frühstücke ich nicht zu Hause, sondern nehme meine Schulbrote und etwas Süßes mit in die Schule. Wenn ich nach Unterrichtsschluss zurückfahre und die Tür öffne, kommt mir schon der Geruch von frischem Essen entgegen." "Ja so ist das bei uns auch", ergänzt Katja und nickt. "Am frühen Nachmittag nehme ich noch einen Snack, Eis, Schokolade oder auch Kuchen und Kaffee. Abends essen wir dann gemeinsam zu Abend. "Doch diese Woche ist alles anders." Zum Erstaunen der deutschen Schülerinnen wurden sie von ihren französischen Partnerinnen gefragt, ob sie immer so viel essen würden. Umgekehrt gaben die Französinnen meist die Antwort: "Nein, wir haben keinen Hunger." Nachdem sie erzählten, dass sie keine Pausenbrote mitnehmen und mittags in der Kantine essen, waren die deutschen Schüler sehr erstaunt. Noch mehr verwunderte es sie, dass das Abendessen häufig nur aus Obst, Gemüse oder Jogurt besteht. In Deutschland stellen Süßigkeiten einen großen Teil der Ernährung dar. Das geht so weit, dass es eine Ausstellung zu Haribo in den Viehmarkt-Thermen gibt, hiervon waren wiederum die französischen Gäste sehr überrascht. Beim Gegenbesuch in Metz zwei Monate später kehrten sich die Bilder um: die Franzosen hatten den Eindruck, "Vous ne mangez rien!" ("Ihr esst ja gar nichts"). Verteiltes Essen statt große Portionen

Im Prinzip besteht der Unterschied lediglich darin, dass in Deutschland neben Hauptmahlzeiten den ganzen Tag über verteilt gegessen wird, in Frankreich zwei üppige Hauptmahlzeiten inklusive Baguette, Käse, Salat und Dessert gereicht werden. Wir sind der Meinung, dass die Franzosen ihre Mahlzeiten sehr genießen, die Deutschen aber mit Völlegefühl nach Hause zurückfahren, zu Joghurt, Apfel und Schokolade. Johana Schwall, Stéphanie Misslin, Alina Markus, Emilie Pierrot, Katja Skorjanec 10a, AVG Trier/ seconde européen, Lycée Georges de la Tour

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