Nichts als nackt

BITBURG. Nacktschnecken sind unnütz, aber fast unzerstörbar. Man bedenke nur, dass Rasierklingen beim Menschen fiese Verletzungen hervorrufen können. Nacktschnecken können schleimend und kriechend darüber hinwegkommen.

Somit gehen sie auch allen menschlichen Versuchen, sie ein für alle Mal aus dem geliebten Garten zu vertreiben, aus dem Weg und suchen ihr Heil unter der Erde. Mit ausgeklügelten, schneckischen Überlebenstaktiken befallen sie des Gärtners angebetete Pflanzen unvorhersehbar von unten. Schnecken leben im Untergrund, aber darüber sind sie auch zu finden, wie erst kürzlich ein Fund im Eidgenossenland bestätigte. Auf 1900 Metern unwirtlichem Gelände kann der in englischen Geheimlabors entwickelte Kampfroboter Slugbot seine Opfer finden. Er pflückt mit seinen fast zwei Meter langen Armen die Schnecken vom Boden. Die unnütze Existenz der Gefallenen verlängern das Leben der Vernichtungsmaschine, indem sie durch einen speziellen Energiegewinnungsprozess zu Biogas verarbeitet werden, das dann dem Roboter als Treibstoff dient. Doch nicht nur ihm! Auch die Mitbürger aus dem Reich der Mitte entdeckten die Antriebswirkung etwas anderer Art schon vor langer Zeit. Kaum zu glauben, aber wahr: In China gelten Nacktschnecken als Aphrodisiakum. Christoph Knauf und Dominik Walters, MSS 11, St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg

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