S wie Schattenkabinett und T wie TV-Spots

Berlin · Das Lexikon von volksfreund.de zur Bundestagswahl: Schattenkabinette werden grundsätzlich vom politischen Gegner wie folgt (ab-)qualifiziert: Mehr Schatten als Kabinett. Selten so gelacht.

Formal ist es so: Ein Schattenkabinett ist eine von der Opposition zusammengestellte Regierungsmannschaft, die das inhaltliche Gegenangebot personell darstellen und im Falle eines Wahlsieges das amtierende Kabinett ersetzen soll. In diesem Wahlkampf gibt es kein Schattenkabinett; geht ja auch schlecht und wäre albern, wenn sich die Partner der Großen Koalition gegenseitig ihre Schatten präsentieren würden. Deshalb hat die SPD zum Beispiel als mildere Version ein "Team Steinmeier" in den Wahlkampf geschickt. Angela Merkels Union indes hat Unionsminister plakatiert, was aber nicht bedeutet, dass sie auch Minister bleiben. Wichtig sind neben den Plakaten auch die Fernseh-Spots. Wie oft welche Partei mit ihren Spots im Programm auftaucht, hängt von ihrer bisherigen Bedeutung ab. Festgelegt ist aber auch, dass die zahlreichen kleinen Parteien insgesamt mindestens ein Viertel der Sendezeit der großen Parteien bekommen müssen. Die Ausstrahlung muss in der Hauptsendezeit zwischen 17 und 23 Uhr erfolgen. Welche Partei wann genau ins Programm kommt, bestimmt dann der Zufall, bei ARD und ZDF kommen die Parteien zudem kostenlos auf den Sender. Die Privaten dagegen dürfen die Erstattung der technischen Selbstkosten verlangen, als Obergrenze sind 35 Prozent des jeweiligen Sekundenpreises für Werbespots festgelegt. (has)

Die Korrespondenten unseres Berliner Büros erklären an dieser Stelle Begriffe rund um die Bundestagswahl.

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