Mehr Kontrolle, weniger Limit

Autos können gefährlich sein, vor allem für Fußgänger und Radfahrer, vor allem auf schmalen Straßen in Städten und Dörfern, vor allem wenn Fahrer unachtsam und viel zu schnell unterwegs sind.

Die Konsequenz ist schon jetzt, dass an allen gefährlichen Stellen in Städten und Dörfern, in Wohngebieten, an Schulen und Kindergärten maximal Tempo 30 erlaubt ist. Das ist gut so, auch wenn es schon heute einige Stellen gibt, an denen man sich fragt, ob dort wirklich eine besondere Gefahr das Tempolimit begründet.

So löblich die Absicht ist, die Sicherheit auf innerörtlichen Straßen zu erhöhen, so ungeeignet ist eine Tempobegrenzung, die sich nicht an den örtlichenBegebenheiten orientiert, sondern nach dem Gießkannenprinzip funktioniert. Denn Vorschriften sind nur dann wirksam, wenn sich ihr Sinn erschließt. Ist dies nicht der Fall, bleiben sie also abstrakt, nehmen Menschen Vorschriften als willkürlich wahr und halten sich nicht daran. Bei von der Straßensituation her völlig unbegründeten Tempolimits ist dies regelmäßig der Fall. Und jeder kennt Situationen, in denen er Tempolimits, vor allem wenn die Straße und das Umfeld keinerlei Anlass dafür erkennen lassen, ignoriert - ohne schlechtes Gewissen und in 99,9 Prozent aller Fälle, ohne dass etwas passiert.

Der einzige Weg, flächendeckende und damit an vielen Stellen nicht nachvollziehbare Tempolimits durchzusetzen, ist eine genauso flächendeckende Geschwindigkeitskontrolle. Schon jetzt ist es allerdings so, dass selbst an gefährlichen Stellen die Geschwindigkeit nur sporadisch kontrolliert wird.

Deshalb wäre der Verkehrssicherheit mehr gedient, wenn die bestehenden, sinnvollen Tempolimits konsequent kontrolliert würden, anstatt zusätzlich flächendeckend, weithin sinnlose einzuführen.

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