Der Pakt der Populisten

Washington · Rührt Sarah Palin die Werbetrommel, macht sie in erster Linie Reklame für sich selber. Sie selbst hat ein Comeback am ehesten nötig, war sie doch zuletzt ziemlich in der Versenkung verschwunden.

Indem sie nun als erste Republikanerin von Rang den Tabubruch wagt und den noch vor Monaten milde belächelten Seiteneinsteiger Donald Trump zur Wahl empfiehlt, meldet sie sich mit großem Auftritt zurück. Und einem sicheren Gespür für Publicity.

Vielleicht sind es nur die berühmten "fünf Minuten des Ruhms", in denen die Frau aus Alaska das Rampenlicht genießt, wer weiß das schon so genau. Genauso gut kann es das personelle Symbol für ein Zweckbündnis sein, das Amerika in diesem Wahljahr noch prägen könnte.

Palin steht nicht nur für die Tea Party, deren Ikone sie einmal war. Sie spricht auch für Teile der christlichen Rechten. Damit symbolisiert sie einen Flügel der Republikanischen Partei, mit dem Trump, den wendigen Unternehmer aus dem liberalen New York, bislang herzlich wenig verband, auch wenn er neuerdings gern das Gegenteil behauptet. Gelingt es dem polternden Populisten, auch bei den Evangelikalen zu punkten, ist nicht mehr auszuschließen, dass er tatsächlich schafft, was noch vor einem halben Jahr als undenkbar galt: Kandidat der Republikaner fürs Weiße Haus zu werden.

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