Geldsuche am Mittagstisch

Manchmal können einen Politiker doch verblüffen. Auf die Frage, was ihn denn aus dem fernen Saarburg nach Mainz verschlagen habe, antwortet Bürgermeister Leo Lauer lachend: "Wir brauchen Geld!"

Dann entschwindet er mit Stadtbürgermeister Norbert Dixius zum Mittagstisch mit Innenminister Karl-Peter Bruch. Die Herren stecken die Köpfe zusammen und hecken mit dem SPD-Abgeordneten Alfons Maximini aus, wie die Konversion in Saarburg finanziert werden soll.

Ein Themen-Dauerbrenner für die Abgeordneten aus der Region ist der "150-Kilometer-Ritt" über den Hunsrück nach Mainz und die damit verbundenen Tücken. CDU-Mann Bernd Henter aus Konz weiß von endlosen Wartereien auf verpasste Anschlusszüge zu berichten. Kollege Arnold Schmitt aus Riol schwört hingegen auf das Auto. Und bei solchen Fahrten kommt es mitunter zu überraschenden Verbrüderungen. So erzählt Schmitt, wie er in dieser Woche hinter dem SPD-Kollegen Manfred Nink hergefahren und sich über dessen "Schleicherei" geärgert habe. Doch gut Ding will Weile haben, denn: "Er hat mich gerettet, es gab da eine Radarkontrolle", freut sich Schmitt. Der Gelobte hat für solche Banalitäten kein Ohr - Nink bastelt eifrig an seiner Berliner Karriere. Er tritt als Bundestagskandidat für die SPD in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg gegen den Unions-Kontrahenten Bernhard Kaster an. Sollte es - natürlich wider Erwarten - mit dem Direktmandat nicht klappen, ist eine Absicherung über die Landesliste vonnöten. Und dabei muss Nink offenbar noch einige andere Genossen im Land überflügeln. Mit Berlin hat Michael Billen nichts am Hut. Der Landwirt aus Kaschenbach trägt stolz einen Anstecker am Jackett, auf dem "Eifel" steht. Begründung: "Dann weiß gleich jeder, für wen ich Abgeordneter bin."

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