Ab ins Paviangehege!

Gesellschaft

Zur Berichterstattung über die Sexismus-Debatte:
In Erich Kästners anthropologischen Betrachtungen sitzen unsere Vorfahren noch "auf Bäumen, behaart und mit bösen Visagen". Ob er uns, die authentischen Nachfahren, als Affen in Roben, Talaren und Uniformen oder gar in provozierend weiblichem "Outfit" gesehen hat? Pikant wär's, und allemal realistisch - der Weg aus dem Primatenmilieu zum zivilisierten Wesen wird nie zu Ende sein, und wer das Sexleben der uns eng verwandten Paviane kennt, weiß um deren Sexbesessenheit.
Noch so geistreiche theologische und philosophische Verbrämungen und elitäres Getue können die peinliche Blöße unserer Abstammung vom Affen nicht vertuschen! In einer Affensozietät wird der Sexualtrieb ungehemmt ausgelebt, in einer zivilisierten Gemeinschaft wird er unterdrückt. Das erzeugt Spannungen, denn die Evolution hat Mann und Weib mit primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen und Sexualhormonen (Östrogen und Testosteron) ausgestattet, damit sie einander anziehend finden, um dem übergeordneten Prinzip der Fortpflanzung zu folgen. Die Geschlechter kommunizieren weitestgehend über sexuelle Signale: Ureigenste Natur des "Weibes" ist es, den Mann mit geschlechtsspezifischen Reizen auf sich aufmerksam zu machen. Was ist daran verkehrt, wenn "Mann" darauf zivilisiert reagiert? Die Frau, die nicht sexuell wahrgenommen werden will, muss erst noch geboren werden - oder sie ist womöglich eine verbitterte Frauenrechtlerin.
Wenn "Weib" eindeutig und klar Ablehnung signalisiert, hat "Mann" das zu respektieren. Ein Pavian nimmt sich das, was er haben will, ein zivilisierter Mann will persönlich überzeugen und erobern; er wünscht "Frau" auf Augenhöhe: intelligent, anziehend und gleichberechtigt! Wer sich gegen den Willen einer Frau aufdrängt, ist kein Gentleman, sondern ein Drecksack. Und wenn Frauen vor Männern durch Kopftuch und Burka geschützt werden müssen, gehören diese Männer ins Paviangehege.
Sexuelle Respektlinien zwischen Mann und Frau sind nicht immer eindeutig zu definieren. Die aktuelle Sexismus-Debatte war längst fällig, aber sie wird zu plakativ, zu pauschal und zu voreingenommen geführt.
Wenn sich die gegenwärtige überreizte Stimmung in der juristischen Praxis durchsetzt, wird unlauteren weiblichen Absichten Tür und Tor geöffnet, "Mann" mit weiblicher List in die Falle zu locken, um ihn dann für nichts und wieder nichts in die Pfanne zu hauen. Ob kleiner Vorarbeiter oder Filialleiter, Minister oder Konzernchef: Wer seine Stellung ausnutzt, um Frauen gegen ihren Willen sexuell gefügig zu machen, ist ein Dreckschwein.
Manfred Schmitz
Flußbach

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