Am Atomstrom führt vorläufig kein Weg vorbei

Zum Artikel "Atomenergie als Klima-Ritter" (TV vom 17. April):

Am Atomstrom führt als Säule einer wirtschaftlichen, umweltverträglichen, wettbewerbsfähigen Energieversorgung vorläufig weltweit kein Weg vorbei. Während um Deutschland herum der Neubau von Kernkraftwerken nicht nur diskutiert, sondern auch ausgeführt wird, wie in Finnland, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien USA, Südamerika, China und so weiter, beharrt Deutschland auf der durch die Vorgängerregierung festgelegten Stilllegung seiner wirtschaftlich arbeitenden und abgeschriebenen Kernkraftwerke. Das bedeutet auch ein Sichverabschieden aus der Forschung der Kernenergie, was für eine in der Forschung über Jahrzehnte führende Industrienation peinlich ist. Die deutsche Energiepolitik lehnt zwar Nuklearenergie ab, importiert aber Atomstrom aus Atommeilern, die weniger sicher sind als unsere. Gleichzeitig werden mit Milliardenbeträgen erneuerbare Energien subventioniert, welche die Strompreise in die Höhe treiben, an versorgungstechnische Grenzen stoßen und dem Wirtschaftsstandort Deutschland schaden. Die Vermeidung von Kohlendioxid hat langfristig allerhöchste Priorität. Unsere hohen Emissionszahlen verdanken wir in erster Linie den Braunkohlekraftwerken in NRW und nur zum Bruchteil dem Straßenverkehr. Jährlich vermeiden die Kernkraftwerke so viel Kohlendioxidgehalt der Luft wie im gesamten Straßenverkehr ausgestoßen wird. Die Kernenergie hat mit 25 Prozent einen großen Anteil an der Stromversorgung und liegt hinsichtlich der "Rund-um-die-Uhr-Versorgung" bei 45 Prozent. Uran steht noch für etwa 200 Jahre zur Verfügung aus politisch stabilen Ländern wie Kanada und Australien. Weltweit wird der Energiebedarf 2050 auf eine Verdopplung geschätzt, denn Milliarden Menschen wollen so zivilisiert leben wie wir. Der Energiebedarf steigt rasant. Was wir brauchen, ist ein Energiemix aus erneuerbaren Energien und Kernenergie. Bei Öl und Gas ist die Abhängigkeit vom Ausland, vor allem Russland, beängstigend hoch und die CO{-2}-Emissionen sehr problematisch. Wie Minister Gabriel die klimawirksamen CO{-2}-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent senken will ohne Kernenergie, ist schleierhaft und wirtschaftlich nicht machbar. Marie-Luise Niewodniczanska, Bitburg klimawandel

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