Anm. d. Red.

Wir laden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, zum Dialog ein. Sagen Sie uns Ihre Meinung! Das Motto: Leser fragen - die Chefredaktion antwortet.

Bernhard Ensch schreibt: Ich verfolge mehr oder weniger regelmäßig die Leserbriefe im TV. Manchmal finde ich sie gut, manchmal weniger, aber das ist halt so. Aufgefallen ist mir jedoch, dass die Redaktion seinerzeit bei den Leserbriefen, die Herrn Rauen und seinen Führerschein betrafen, fast immer die Funktion des Brief-Schreibers in Klammern dazugesetzt hat. Bei anderen Themen, etwa dem Leserbrief von Gerd Müller aus Saarburg zur Bahn, macht die Redaktion das nicht. Daher drängt sich mir die Frage auf, ob damit seinerzeit die Leserbriefe "ins rechte Licht" gerückt werden sollten oder ob die Redaktion vielleicht die geneigten Leser etwas manipulieren wollte. Jedenfalls sollten Sie darauf achten, so etwas immer oder nie zu tun, aber nicht nach persönlicher Meinung des Redakteurs. Wenn nämlich Herr Müller ein normaler Bürger (Bahnkunde) oder ein Eisenbahner ist, hat der Brief unter Umständen zwei Gesichter.Sehr geehrter Herr Ensch,vielen Dank für Ihre Zuschrift. Wer einen Leserbrief schreibt, verfolgt damit ein bestimmtes Anliegen. "Da gibt es die Linken und die Rechten, es gibt Tierfreunde, Biomüll-Skeptiker, Regionalverkehrs-Spezialisten, die Herbstdichter, Aphoristiker, Spaßmacher und ewigen Querdenker", heißt es locker-flockig im "Praxishandbuch Lokaljournalismus". Das Spektrum der Autoren ist bunt wie ein Regenbogen. Manche Leser machen ihrem Ärger Luft, andere wollen mit ihrem Beitrag die Dinge voranbringen, weitere Fakten beisteuern oder Missstände aufdecken, wieder andere "ihr" Thema lancieren. Die Idee der Redaktion: Wir bieten ein Forum zur privaten Kommentierung des öffentlichen Lebens. Einige Verfasser von Leserbriefen nennen offensiv ihre Ämter in einer Partei, einer Gewerkschaft, einem Verband, einem Verein, andere verzichten darauf. Die Aufgabe der Redaktion ist es, so viel Transparenz wie möglich herzustellen. Hin und wieder scheint es aus Gründen der Fairness geboten, Zusatz-Informationen zum Autor zu geben. Wenn sich im "Fall Rauen" zum Beispiel Herbert Theisen zu Wort meldet, ohne weitere Angaben zur Person zu machen, sollte der normale Leser erfahren, dass es sich um den Leiter des Wahlkreisbüros von Peter Rauen handelt - daher in solchen Fällen eine "Anmerkung der Redaktion" (kurz: "Anm. d. Red."), in der auf die besondere Rolle hingewiesen wird. In der langen Leserbrief-Debatte über den "Fall Rauen" sind Mandatsträger verschiedener Parteien oder Institutionen als solche "geoutet" worden, um Klarheit in die politische Gemenge-Lage zu bringen - allerdings nur Funktionäre, nicht einfache Parteigänger. Privatmenschen bleiben privat, sofern sie nicht selbst Wert darauf legen, ihre "Organisation" zu offenbaren. Das gilt für Partei-Mitglieder wie für alle anderen Autoren. Neutral wird ein Leserbrief allerdings nie sein, es geht ja gerade darum, eine Meinung, ein Pro oder ein Kontra, zu vertreten!Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!Peter Reinhart, stellvertretender ChefredakteurFragen zur Zeitung? Lob, Kritik, Anregungen?E-Mail: forum@volksfreund.deFax: 0651-7199-409Brief oder Postkarte:Trierischer Volksfreund, ForumHanns-Martin-Schleyer-Str. 854294 Trier

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