Aprilscherz

Zum Artikel "Rauchverbot verschoben" (TV vom 27. September):

Eigentlich dachte ich, die Zeit für Aprilscherze ist dieses Jahr doch vorbei. Dann merkte ich, dass unsere sogenannten Volksvertreter das mit der Terminverschiebung für das Rauchverbot ernst meinen. Nicht nur, dass jetzt in Deutschland 16 Länderparlamente, sprich Nicht-Fachleute, mit den jeweils zuständigen Ministerien einen Informationssammlungs-, -auswertungs- und -beurteilungsprozess durchlaufen, der in den meisten europäischen Ländern bereits abgeschlossen ist. Es wird auch zu differenzierten gesetzlichen Regelungen kommen, obwohl gesundheitliche Beeinträchtigung durch das Rauchen bei Gästen und Personal keinerlei regionalen Bezug hat. Die Geldverschwendung, die unsere Parlamentarier selbst beschlossen haben, auch solche Entscheidungen in einem sicherlich vielfach sinnvollen föderativen System zu regionalisieren, sollte Wert für Recherchen zum Schwarzbuch 2007 des Steuerzahlerbundes sein. Wenn die Begründung zur Verschiebung des "In-Krafttretens" des Rauchverbots vom seit Monaten propagierten 1. November 2007 auf Februar 2008 wirklich der Karneval sein sollte, muss ich ernsthaft an dem Geisteszustand der Mehrheit dieser Parlamentarier zweifeln, denn, zur Nachhilfe: der Karneval endet nicht mit der bestehenden Legislaturperiode, sondern bleibt auch weiter Tradition, und eine anerkannte Schädigung der Nichtraucher ist karnevalsunabhängig. Auch in Baden-Württemberg gibt es eine verankerte Tradition der Fastnacht, und dort ist das Rauchverbot schon seit Monaten gültig. Unehrenhaft ist es daher nicht, wenn ich unser Landesparlament in dieser Sache als langsamer, effektiver und offensichtlich überfordert ansehe.Günter Laux, Trier nichtraucherschutz

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