BILDUNG

Zum Artikel "Nur jeder vierte Schüler im Land nutzt Ganztagsunterricht" (TV vom 4. Juli):

Die Frage ist, ob die vermutete "Betreuung", in die wir Schulen unsere "Halbtagsschüler" um 13.15 Uhr entlassen, eine förderliche Welt ist. Hier mögen idealisierende Familienvorstellungen ablenken von der Realität zwar vorhandener, aber doch möglicherweise pädagogisch fragwürdiger Aufbewahrung zwischen Glotze, Chipstüte, Hundegebell und Facebook-Orgien im eigenen Pubertanten-Zimmer. Ganztagsschüler erleben ja nicht lediglich einen "länger dauernden" quälenden Unterricht, sondern Lernzeiten, die die beaufsichtigte Erledigung von Hausaufgaben ermöglichen, gemeinsame Teilnahme an einem geordneten Mittagessen, Gruppenerfahrung, Spielphasen, Bläserklassen und Arbeitsgemeinschaften. Teamfähigkeit und Schulung von Belastbarkeit werden früh gefordert. Schule ist für Kinder ein wesentlicher Orientierungswert, ein geordneter und schützender Raum, etwas, was immer stattfindet, verlässlich und konsequent. Schön also, wenn dies einen Tag ausfüllt. Till Habel-Thomé; Gerolstein

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