Bravo! Buh!

Theater

Zum Artikel "Friedensfeier am Augustinerhof" (TV vom 16. Okt.):
Als ehemalige langjährige Abonnenten sind wir nach den eingeleiteten Veränderungen nun wieder zurückgekommen und haben uns die Premiere von "Hoffmanns Erzählungen" angesehen: eine großartige Inszenierung mit tollen Bühnenbildern, Kostümen und vor allem hervorragenden Künstlern. Es war ein sehr gelungener Abend. So ist das Theater Trier wieder auf dem richtigen Wege und wird die "verlorenen" Zuschauer zurückgewinnen.
Dieter Loeding
Badem

Ich war Besucherin der Premiere von "Hoffmanns Erzählungen". Mein Eindruck war in wesentlichen Teilen ein anderer als der des Rezensenten. Dass die vier Partien, Lindorf bis Dappertutto, von einem Sänger übernommen werden, ist eher üblich, man muss angesichts der limitierten gesanglichen Mittel des Sängers László Lukács wohl dankbar sein, dass wenigstens die "Spiegelarie" gestrichen wurde.
Das Publikum hat nicht viele Möglichkeiten, seinem Missfallen Ausdruck zu verleihen, es bleiben nur "Buh"-Rufe. Der ungehörige Doppel-Stinkefinger des ausgebuhten Herrn Lukács ist wohl eher eine Kriegserklärung aus dem vermeintlich sicheren Gehege der eigenen Unkündbarkeit zu werten, wobei nicht zu klären ist, wie viele der Buhs den Verantwortlichen für diese seltsame Besetzung galten.
In anderen Lebensbereichen ist der Stinkefinger eine beleidigende Geste, im Fußballstadion, im Straßenverkehr, überall sonst. Nur im Trierer Opernhaus findet so etwas Zustimmung bei der Heimatszeitung! Schuld ist das dumme Publikum. Jetzt wissen wir's.
Simone Kaes-Torchiani
Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort