Diktat der linksliberalen Meinungsautoritäten

Zur Diskussion um Thilo Sarrazin und zum Leserbrief "Untragbar" (TV vom 10./11. Oktober):

Man darf in Deutschland vieles sagen, sogar unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Manches darf man aber überhaupt nicht sagen, auch unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Das bekommt Thilo Sarrazin aufgrund seiner umstrittenen Äußerungen zu spüren und befindet sich damit in guter Gesellschaft mit Eva Herman, Philipp Jenninger, Steffen Heitmann oder Martin Hohmann und anderen. Bezeichnenderweise findet die Auseinandersetzung mit Sarrazin aber kaum auf der sachlichen Ebene statt. Liegt das etwa daran, dass die Zahlen, auf die Sarrazin sich beruft, teilweise aus dem "Spiegel" stammen, sozusagen dem Amtsblatt der "political correctness"? Natürlich sind Pauschalurteile fehl am Platze, aber das gilt für alle Beteiligten. Nicht jeder Ausländer ist per se bildungsunwillig oder nicht integrationsfähig (was Sarrazin auch in dieser Form nicht behauptet hat). Aber genauso wenig ist jemand, der sich nicht dem derzeit vorherrschenden Diktat der linksliberalen Meinungsautoritäten unterwirft, automatisch dem nationalsozialistischen Dunstkreis zuzuordnen.

Leider ist Letzteres heutzutage schon fast die Regel, wie der Leserbrief von Ali Damar im TV vom 10./11. Oktober beweist, in welchem er Sarrazins Äußerungen zu Ausländern, die nichts oder nur wenig zur Produktivität beitragen, kritisiert. Soweit ich weiß, ist die Partei, die Herr Damar im Wittlicher Stadtrat vertritt, unter anderem mit dem Slogan "Reichtum für alle" in den letzten Bundestagswahlkampf gezogen. Wo, so frage ich mich, soll denn dieser "Reichtum für alle" herkommen, wenn nicht von denen, die nach Kräften zur Produktivität beitragen? Von Bildungs- und Beschäftigungsunwilligen, gleich welcher Nationalität, ist dazu ja wohl nur ein geringer Beitrag zu erwarten.

Dr. Klaus Meiners, Trier

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