Ein Dach für das Orchester muss her!

Zum Artikel "Stürmische Beziehungskiste" (TV vom 20. Juni) erhielten wir diese Zuschrift:

Passend zu den Wetterkapriolen des Frühsommers ist das leidige Thema "Wetter und Antikenfestspiele" im TV wieder einmal aufgegriffen worden. Was indes immer wieder in den Hintergrund gerät, ist die Tatsache, dass in Europa nördlich der Alpen auch während des meteorologischen Sommers Witterungsverhältnisse herrschen, die dem Begriff Sommer nicht immer gerecht werden. Und bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren lässt sich dabei natürlich immer wieder auf die eine oder andere "Wetterpleite" zurückgreifen.Was indes keine Erwähnung findet, ist die Tatsache, dass in besagten zehn Jahren eine ganze Vielzahl von Aufführungen ohne Probleme und bei schönstem Wetter sowie in einzigartiger Atmosphäre stattfinden konnten. Des Weiteren wird gerne übersehen, dass es auch in Salzburg, Bregenz, Worms oder Bad Segeberg gelegentlich genauso viel regnet und der Zuschauer genauso fröstelt wie in Trier. Der Unterschied ist nur der, dass in anderen Festspielstätten hierüber wesentlich weniger lamentiert wird. Im Übrigen muss man sich fragen, wieso die Römer überhaupt ein Amphitheater in Trier gebaut haben. Offensichtlich hat es vor 2000 Jahren niemanden gestört, dass es in Trier auch einmal regnet. Diese Unbilden des Wetters sind nicht das Problem der Antikenfestspiele, was auch die Premiere am 15. Juni gezeigt hat. Die dort anwesenden Zuschauer hatten sich in der überwiegenden Mehrheit das Motto: "Es gibt kein falsches Wetter, es gibt nur falsche Kleidung" zu Eigen gemacht und sich auf mögliche Wetterkapriolen eingerichtet, so wie dies schon die alten Römer taten. Das entscheidende Pro blem lag und liegt darin, dass für das Orchester schlicht und ergreifend keine Überdachung vorhanden ist, was letztlich zum Abbruch der Premiere nach der Pause geführt hat.Das Problem der fehlenden Überdachung wiederum hat seine Ursache in der schnöden Tatsache fehlender Geldmittel. Und es wird folgerichtig die vordringlichste Aufgabe in der Zukunft sein, diese längst überfälligen und fehlenden Mittel von staatlicher beziehungsweise kommunaler Seite zur Verfügung zu stellen, um dieses lösbare Problem ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Spätestens dann wird das Thema "Wind, Schauer und Frost" endlich beerdigt werden.Rainer Zahnhausen, 2. Vorsitzender des Fördervereins Antikenfestspiele Trier ANTIKENFESTSPIELE

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort