Ein wenig weltfremd

Zum Artikel "Arme Bauern im Schatten der großen Mauer" und zum Kommentar von Stefan Vetter (TV vom 28./29. Juli):

In dem Artikel wird auf das niedrige Pro-Kopf-Einkommen, die geringe Lebenserwartung und das geringe Bildungsniveau der Chinesen hingewiesen. Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul verteidigt die Zahlung von 68 Millionen Euro, einen Teil davon als Darlehen, an die Volksrepublik China. Stefan Vetter sieht in seinem Kommentar das Geld gut angelegt, da der Klimaschutz damit gefördert wird. Nun ist der Glaube, dass dieses riesige Land durch 68 Millionen Euro dazu veranlasst wird, etwas zu tun, was nicht in seinem eigenen Interesse liegt, vielleicht ein wenig weltfremd - und wenn es im chinesischen Interesse liegt, muss dann Deutschland für eine Atommacht, die selber Gelder an andere Länder gibt, zahlen? Aber diese Argumente gehen am grundsätzlichen Problem der Entwicklungshilfe vorbei, von dem nicht nur die VR China betroffen ist: Seit langem ist belegt, dass Entwicklungshilfe den Menschen in den Empfängerländern schadet, da sie unter anderem lokale Produzenten und Dienstleister in den Ruin treibt. Sie fördert dagegen Korruption und dient der Bereicherung einer oft kriminellen "Oberschicht". Frau Wieczorek-Zeul hat natürlich ein Ministergehalt (plus Abgeordnetenbezüge), Dienstwagen, Fahrer, Dienstreisen, eine hohe Altersversorgung etc. zu verteidigen, dies sind aber keine Gründe, in 2007 rund 4,5 Milliarden Euro (Etat des Ministeriums) Steuergelder zur Destabilisierung der Empfängerländer auszugeben. Warum äußern sich eigentlich der Trierer MdB Bernhard Kaster, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, im Interesse seiner Wähler, oder Ministerpräsident Kurt Beck, im Interesse der Rheinland-Pfälzer, nicht zu diesem Skandal? Wir jedenfalls sind für die Streichung des Etats und die Auflösung des Ministeriums. Dr. rer. nat. Bernhard Möller und Kerstin Möller, Trier Politik

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