Empörend unqualifiziert, abschätzig und beleidigend

Zum Artikel "Händel-Oratorium in Trier: ein Trauerspiel" (TV vom 25. August):

Es muss wohl ein anderes Konzert gewesen sein, in dem ich als Sängerin des Trierer Konzertchores mitgewirkt habe, als jenes, über das Gerhard Kluth als " Musikkritiker" des TV berichtet hat.

Wir sind zwar ein Laienchor, aber als solcher dank unseres hervorragenden Dirigenten auf einem recht hohen musikalischen Niveau. Berechtigte Kritik hinzunehmen, dazu sind wir durchaus in der Lage und willens. Dieser destruktive Verriss ist jedoch empörend unqualifiziert, nicht nur inhaltlich, sondern auch in seiner stillosen, abschätzigen Wortwahl und Ausdrucksweise.

Man hat fast das Gefühl, als hätte der Berichterstatter gewisse Freude an seinem Rundumschlag verspürt, eine Beleidigung für alle Mitwirkenden. Zudem scheint dem Kritiker entgangen zu sein, dass die Stille nach dem Schlusschor ein Zeichen der Ergriffenheit des Publikums gewesen ist, bevor es sich mit lang anhaltendem Beifall für das bedankt hat, was ihm geboten worden ist: eine großartige Aufführung dieses unbekannten, in seiner Ausprägung ungewöhnlichen Händel-Oratoriums.

Nur gut, dass uns Ausführende der eigentliche und wichtige Gradmesser für das Gelingen die Zuhörer sind und bleiben, denen wir diese Musik als sinnliches Erlebnis nahe bringen konnten. Sie haben es uns mit ihrer Freude und Begeisterung reichlich gelohnt.

Dennoch betrachte ich es als Zumutung und schädlich in ihrer Auswirkung, wenn Herr Kluth in Wort und auch Bild so weit unter dem Niveau bleibt, auf dem sich professionelle, seriöse und ernst zu nehmende Musikkritik bewegen sollte - fürwahr ein "Trauerspiel".

Ulrike Laux, Trier

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