Es geht um Natur und Mensch

Zum Hochmosel-Übergang:

Die "B 50 neu" wurde 1975 für 20 000 Fahrzeuge täglich geplant, heute werden 8000 Fahrzeuge gezählt. Dafür sollen 270 Millionen Euro investiert werden! Allein die Hochmosel-Brücke soll 108 Millionen Euro kosten. Kann sich der Bund so ein Prestige-Objekt noch leisten?

Da gibt es wichtigere Investitionen in der Region, etwa den zügigen vierspurigen Ausbau der B 51 Trier-Bitburg, wie schon vor 30 Jahren gefordert, für den angeblich kein Geld da ist.

Die Gegner der A 60 haben in den 70er Jahren den Ausbau der B 51 mit allen Ortsumgehungen als Alternative zum Bau der A 60 gefordert, leider ohne Erfolg. Wenigstens hat der BUND dafür gesorgt, dass die Eingriffe in die Landschaft vermindert wurden. Trotzdem hat die Landschaft erheblich an Erholungswert und an geschichtlichen Relikten verloren. Am meisten hat aber die Natur gelitten: Neben Schwarzstorch, Spechtarten und Fledermäusen wurden die Wildkatzen stark in ihren Lebensräumen beeinträchtigt. Sperrzäune verhindern zwar, dass sie überfahren werden. Ohne Querungshilfen wird ihr Lebensraum aber "verinselt", der fehlende Gen-Austausch fördert das allmähliche Aussterben. Nun steht durch die "B 50 neu" auf dem Moselsporn ein zweiter erheblicher Eingriff in ihren Lebensraum bevor. Erneut droht der Natur ein nicht wieder gut zu machender Verlust durch ein verkehrspolitisch unnötiges Projekt. Nebenbei werden die Weinbergslagen durch die entstehende Kaltluftschneise beeinträchtigt. Es geht also um Natur und Mensch.

Rainer von Schütz, Langsur, Mitglied im BUND

strassenbau

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort