Gesellschaft

Zu den Leserbriefen unter der Überschrift "Die Hasenfüße machen es sich zu einfach" (TV vom 26. Januar):

Der Beitrag von Henning Wirtz spricht mir aus der Seele. Natürlich wäre eine heile Welt ohne Flüchtende für alle am schönsten. Aber diese beste aller Welten, in der wir nun einmal leben, hat leider ein paar Schwachstellen, die uns beizeiten Unbequemlichkeiten bereiten. Schon die Ostflüchtlinge nach dem ZweitenWeltkrieg - kern echte Deutsche! - waren hier nicht gerne gesehen, das Fremde ist uns halt immer suspekt. Dass wir es jetzt mit einer echten Völkerwanderung zu tun haben, die wir allenfalls mit militärischen Mitteln - also Erschießen der Flüchtenden - aufhalten könnten, geht vielen Menschen offenbar nicht in die Köpfe. Die Besitzstandswahrer laufen zur Hochform auf, gründen Parteien, organisieren Demos, agitieren, was ihr Demagogenrepertoire hergibt. Nein, Leute, es wird keine schnelle Lösung geben. Wir werden uns anpassen müssen, unsere Gesellschaft wird sich verändern, das wird nicht schmerzfrei über die Bühne gehen. Aber wir haben zum Glück ein gutes Vorbild: die Vereinigten Staaten von Nordamerika - mit über 90 Prozent Einwanderern. Und es funktioniert gar nicht mal ganz so schlecht. Karl-Josef Prüm alias Carl von Lieser, Buchautor, Trier

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