Hausgemachtes Problem

Zum Artikel "Klimawandel: Kaum Wasser in der Mosel" (TV vom 7. Dezember):

Was kann man nicht alles auf den Klimawandel schieben. Dieses Thema wird in vielen Bereichen schon zur Nötigung, wenn nicht sogar Erpressung der Bürger benutzt.

Das Problem an der Mosel unterstelle ich als hausgemachte Kahlschlagpolitik. Ich habe in der Schule gelernt, dass die Summe der zufließenden Ströme auch die Summe der abfließenden Ströme ist, oder auf Deutsch, wo nichts ankommt, kann nichts abfließen. In den letzten 50 bis 60 Jahren sind riesige Waldflächen in den Höhenlagen von Hunsrück, Eifel und den Saar-Vogesengebieten verschwunden. Hier sollte man nach den Ursachen suchen, denn dort beginnen in der Regel die Bäche und Flüsse als Moselzufluss. Ein Beispiel aus Enkirch könnte hier stellvertretend für viele Bäche stehen. Der Großbach, Quellgebiet am Dorf Hahn, wo früher große Waldflächen waren, hatte bis zum Flugplatzbau so viel Wasser, dass man die Großbachmühle mit zwei Wasserrädern betreiben konnte. Anfang der 60er Jahre baute man ein Rad aus, weil die Wassermenge stark zurückging. Heute, nach der Restaurierung der Mühle, haben wir kaum Wasser, um sie in Betrieb zu sehen, geschweige denn, dass sie mahlt. Das gleiche Problem gibt es mit dem Ahringsbach, auch hier ist das Hauptquellgebiet am Flugplatz Hahn.

Keiner der älteren Bürger kann sich erinnern, dass diese Bäche jemals so trocken, mehrfach fast ausgetrocknet waren, wie dies in den letzten Jahren schon fast die Regel ist.

Hans-Dieter Georg, Enkirch

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