Im Sturzflug

Zum Artikel "Kampf-Jet fliegt Scheinangriffe auf Eifel-Dorf" (TV vom 16. Oktober):

Einen ähnlichen Vorfall wie den in Nattenheim gab es kurz vor Aufgabe des Bitburger Flugplatzes, wohl 1993, in Röhl. Bei sonnigem Wetter fand ein Begräbnis statt, ein amerikanisches Kampfflugzeug stieß im Sturzflug auf den Friedhof herunter, auf die Trauergemeinde hin und röhrte diese im Abflug mit unerträglich lärmendem Hinterteil zu.

Das ist aber nichts gegen den Schrecken in den fünfziger und sechziger Jahren, als die Piloten ungeniert über den Dörfern die Schallmauer durchbrochen haben, man sah die Flugzeuge kommen, hörte jedoch nichts, bis schlagartig in einem Knall der irre Lärm einsetzte.

Ist es nun angebracht, so missbilligend auf das amerikanische Militär zu schauen, da wir den Krach, den die Ferkelfabriken im Bitburger Gutland verursachen, wie selbstverständlich dulden? Die fahrbare Schrotmühle kommt ins Dorf, oft morgens um sieben Uhr, sie mahlt das Korn für die Schweine und beschallt stundenlang die Umgebung mit hochdrehendem Motor, das endet nicht wie Fluglärm nach wenigen Minuten. Genauso denken die Verantwortlichen in Berlin über den Fluglärm der "Freunde": "Davon sind nur ein paar Dörfer betroffen, eine Randerscheinung, die zählt nicht!"

Günter Stoos, Sülm

militär

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