In Raubritter-Manier zur Kasse gebeten

Zum Kartenvorverkauf für das Pokalspiel von Eintracht Trier gegen den 1. FC Köln:

Es ist wirklich erstaunlich, wie kritiklos viele Eintracht-Fans der Vereinsarroganz gegenüberstehen. Ich selbst bin kein eingefleischter Eintracht-Fan, habe mir aber die beiden vorangegangenen Pokalspiele angeschaut und mich von der Begeisterung anstecken lassen. Die Spiele waren Werbung für den Fußball und vor allem für die Eintracht. Zu einem Meisterschaftsspiel kommen lediglich 2000 bis 3000 Zuschauer, und zu denen werde ich sicherlich nicht gehören, obwohl ich es stark in Erwägung gezogen habe. Alle Jahre wieder steht die Eintracht kurz vor dem finanziellen Ruin, erklärt, wie wichtig der Verein für die Region sei, und reicht den "Klingelbeutel" rund.

Kaum hat man etwas Oberwasser, für wie lange auch immer, werden die der Eintracht am Herzen liegende Region und natürlich auch die treuen Fans nach Raubrittermanier kräftig zur Kasse gebeten. Keine Rücksicht auf Familien, die vielleicht nur für ein Spiel Geld zur Verfügung haben, keine Rücksicht auf die, die gar nicht in der Lage sind, beide Termine wahrzunehmen. Mit derartigen Praktiken wird man diejenigen, die sich alles gefallen lassen. nicht verschrecken, aber auch wenig neue Anhänger aus der Region anlocken.

Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis - es kommen auch wieder Spiele, die nicht ausverkauft sind.

Hermann Caspary, Wittlich

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