Keiner traut dem anderen mehr

Zu den Leserbriefen zum Artikel "Kaum noch Rückhalt in den eigenen Reihen" (TV vom 5./6. Dezember):

Ein jeder treibt wen vor sich her,

und keiner traut dem andern mehr.

Die Wahrheit bringt der nie ans Licht,

der danach nur im Trüben fischt.

Zu solch düsterer Betrachtung unserer derzeitigen Landespolitik(er) haben mich Wilhelm Buschs "Die zwei Diebe" inspiriert sowie das öffentliche Schmieren-Theater um das Steuer-Veruntreuungs-Projekt Nürburgring mit seinen Hauptakteuren Deubel - Beck - Billen.

Dass der CDU-MdL Billen mit "allen Mitteln" die Leichen im Keller der Mainzer SPD-Oligarchen ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren sucht, derweil diese Herrschaften alles versuchen, gerade dieses zu verhindern, ist irgendwie verständlich. "Soll doch der Untersuchungsausschuss Licht ins Dunkel bringen", argumentieren die gutgläubigen Billen-Kritiker und übersehen dabei geflissentlich, wie in aller Regel die sogenannten Volksvertreter vor diesen Gremien trefflich die Wahrheit zu beugen und zu verschleiern wissen. Wirksam ist dabei der sogenannte "Blackout", wie vom CDU-Ehrenvorsitzenden (bezeichnenderweise seinerzeit auch Mainzer Ministerpräsident) vorgeschoben, beliebt auch das Motto der drei Aapen: nix gehört, nix geroche, nix gesehe.

Hingegen: Die eigene Tochter in den Schlamassel hinein ziehen - das beweist Charakterlosigkeit (entgegen Erwin Sauerwein in seinem Leserbrief "Bleib dran"), hat aber Methode. Wir kennen so was ja noch von unserem vormaligen MdB, Schnellfahrer Peter Rauen: Der wollte den Sohn zum Sündenbock machen, um seinen Führerschein zu retten. Mit der armen Tochter (Billen) im undankbaren Polizeidienst sollten wir denn doch etwas nachsichtiger sein (wie Polizeidirektor a. D. Walter Ludwig im Leserbrief "Gegen Vorverurteilungen" schreibt). Das Mädchen ist doch schon genug gestraft!

Christoph Wallenborn, Neroth

politiker

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