Langer Leidensweg

Der Artikel hat mich als Vorsitzenden der Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund e.V. Daun gar nicht erstaunt. Im Grunde ist dieses Problem jedem bekannt, der mit Jugendlichen Umgang hat. Leider herrscht noch immer der Trend, Alkohol zu verharmlosen.

Kinder und Jugendliche im Rauschzustand werden belächelt und für cool befunden. Wir haben schon vor langer Zeit alle in Frage kommenden Schulen im Landkreis Vulkaneifel angeschrieben und kostenlose Aufklärungsarbeit angeboten. Vorbildliche Arbeit hat die Regionalschule in Kelberg geleistet. Da durfte ich einige Unterrichtsstunden mit den Jugendlichen arbeiten. Von anderen Seiten kommen häufig Aussagen wie: "Ja, das Problem gibt es, aber nicht bei uns!" Das ist einfach dumm, das Problem ist allgegenwärtig! Den Kommentar von Inge Kreutz kann ich nur unterstreichen. Es müssen alle, Eltern, Freunde und Schulen zusammenarbeiten, um aus den Kindern selbstbewusste Menschen zu machen, die auch "Nein" sagen können und stark sind. So lange der übermäßige Umgang mit Alkohol allerdings so verniedlicht wird, werden die Patienten in den Fachkliniken immer jünger und der Zulauf von Jugendlichen in den Beratungsstellen und den Selbsthilfegruppen verstärkt sich. Bis sie aber da angekommen sind und Hilfe annehmen, ist es ein langer Leidensweg. Für den Jugendlichen selbst und seine gesamte Familie. Martin Drenda, Daun

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