Militär

Zur Berichterstattung über die deutsche Verteidigungspolitik:

Angefangen von Trump bis zu Ministerin von der Leyen werden verstärkte Aufwendungen für unsere Verteidigung verlangt. Gemeint sind damit wohl mehr Flugzeuge, Drohnen, Panzer, Kanonen und letzten Endes auch mehr Soldaten. Das kommt mir vor, als ob nach Erfindung des Schießpulvers gesagt worden wäre: Jetzt brauchen wir aber mehr Schwerter. Bei der rapide zunehmenden international vernetzten Digitalisierung sieht Verteidigung doch ganz anders aus; es dauert nicht mehr lang, dann hängen der letzte Kühlschrank und die letzte Waschmaschine, jedes Auto sowieso, irgendwie am Internet, wohl dem, der da noch 100-prozentig durchblickt. Kein Land, keine Großmacht kann mehr Krieg führen, wenn ihre Kommunikation oder ihre Hochspannungsübertragungen unterbrochen sind. In diese Störfähigkeiten sollten wir investieren, allein der Verdacht, dass wir das könnten, schreckt ab. Kleine Länder (Estland) sind da schon weiter, wir merken lange Zeit noch nicht mal, wenn das Handy der Kanzlerin abgehört wird. Also: in Köpfchen investieren statt in Kanonen. Gerhard Lenssen, Bernkastel-Kues

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