Nicht die Symptome bekämpfen, sondern die Ursachen

Zum Kommentar "Die Piraten und die Linken" (TV vom 11. Dezember):

Werner Kolhoff schreibt in seinem Kommentar sehr abfällig über die Linkspartei, dass diesmal nicht die fehlende "völkerrechtliche Grundlage" herhalten muss, sondern dass die Ablehnung des Einsatzes gegen die Seeräuber am Horn von Afrika damit begründet wird, dass die Ursachen im Land selbst liegen. Herr Kolhoff, was ist denn falsch daran, dass die Linkspartei auf völkerrechtliche Grundlagen bei Einsätzen besteht? Ist es denn nicht richtig, dass die Ursachen der Seeräuberei an Land liegen? Warum werden immer nur die Symptome bekämpft - und nicht die Ursachen? Auch die Seeräuberei muss an der Wurzel beseitigt werden. Die liegt (wie so oft in unserer Welt) an der globalen Ungerechtigkeit.

Die Interessen der deutschen Arbeiter werden nach den Worten Kolhoffs jetzt auch am Horn von Afrika verteidigt. Wenn die reichen Länder nicht bald zur Vernunft kommen, wird er noch viele Kommentare dieser Art schreiben müssen. Dann werden die Industrienationen noch an vielen Stellen ihre Privilegien verteidigen müssen. Und noch eins: Was ist heutzutage eigentlich so schlimm daran, dass es Parteien gibt, die nicht immer der Mehrheitsmeinung folgen? Wer möchte schon, dass alle Parteien sich in allem immer einig sind? Dann sind wir ja bald wieder bei einer Einheitspartei.

Kolhoff fragt polemisch: "Gibt es überhaupt einen Einsatz der Bundeswehr, den die Linkspartei akzeptieren würde?" Da möchte ich ihn auch polemisch fragen: "Gibt es überhaupt etwas, was die Linkspartei nach Ihrer Ansicht richtig macht?"

Ist ihm auch schon mal aufgefallen, dass einige der Forderungen der Linkspartei von den anderen Parteien inzwischen aufgenommen wurden? Dann sind diese Forderungen plötzlich akzeptabel.

Ich wäre froh, wenn in Deutschland nicht immer so viel Ideologie in der Politik und den Medien wäre. Ich bin weder Anhänger einer Partei noch Mitglied einer Partei. Aber ich bin für weniger Ideologie, für mehr Querdenken. Deshalb ist mir unter anderen auch Heiner Geißler äußerst sympathisch.

Wolfgang Hax, Dhronecken

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