Ökologisch weitestgehend tot

Landwirtschaft

Zu den Artikeln "Macht Glyphosat krank?" (TV v. 26. Okt.) und "Zahl der Insekten geht laut Studie dramatisch zurück" (TV v. 19. Okt.):
Die Gefährlichkeit von Glyphosat für den Menschen ist vermutlich bei sachgemäßer Anwendung relativ gering. Demgegenüber steht die Meldung, dass die Zahl der Insekten in Deutschland im Vergleich zum Jahr 1990 um 70 Prozent zurückgegangen ist.
Der Bauernverband stellt die Seriosität dieser Zahlen natürlich infrage, wie so oft bereits. Fakt ist jedoch, dass die Äcker weitestgehend nach der Aberntung ökologisch tot sind - auch zur Fruchtzeit hatten Insekten auf diesen Feldern nicht mehr viel zu "melden". Die Ränder dieser Äcker und die Randflächen zu angrenzenden Fahrwegen auf den Fluren sind von den Landwirten inzwischen stillschweigend zu ihrem Eigentum erklärt worden, werden systematisch gemäht und von Bewuchs frei gehalten. Auch hier haben Insekten nichts mehr zu "melden".
Diese Sachlage wird in den Diskussionen zum Thema Glyphosat stillschweigend geleugnet. Wir bewegen uns im Umfeld einer sterbenden Ökologie der Landflächen.
Josef Moeller
Ließem

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