Politiker

Zur Kolumne "König Kurts Karosse" (TV vom 21. März) diese Zuschriften:

Als ich las, dass Kurt Beck ein Luxuswagen für 126 000 Euro mit Fahrer zur Verfügung gestellt wird, war ich doch sehr erstaunt. Hat der Herr keinen Führerschein oder kein Geld mehr, trotz seiner hohen Pensionen und seiner Einkünfte aus seinem neuen Job in der freien Wirtschaft? Er hat Hunderte Millionen Steuergelder für Nürburgring, Fußballverein und Hotel verschleudert. Muss man ihm denn jetzt noch so ein Geschenk machen, wo doch beim kleinen Mann gespart wird? Michael Schulte-Heuthaus, Daun Der Artikel über das Auto von Herrn Beck ist wohl das journalistisch letzte Produkt, das man als Zeitung produzieren kann. Den einzigen Wahrheitsgehalt, den man daraus ziehen kann, ist, dass Herr Beck einen neuen Dienstwagen mit Chauffeur erhält, der ihm vertraglich zugesichert wurde bis März 2016. Auch gehe ich mal davon aus, dass der in der Kolumne erwähnte Freund von Herrn Giarra ein Firmenfahrzeug erhält. Mir stellt sich schon die Frage: Ist das eine Information, die die Welt braucht? Kommen wir zu dem Grund, warum ich diesen Artikel für journalistisch fragwürdig halte. Das Auto kostet rund 126 000 Euro, was mehrfach benannt wurde. Aber dass es geleast wurde, geht in dem Artikel unter. Leasing bedeutet aber, dass das Fahrzeug nicht für 126 000 Euro gekauft worden ist, sondern zu einer monatlichen Rate gemietet und nach einer gewissen Laufzeit wieder zurückgegeben wird. Also, wenn Sie so einen Artikel schreiben, dann doch bitte so, dass der Leser auch erfährt, was das Auto von März 2015 bis März 2016 den Steuerzahler kostet und nicht, was der Hersteller für das Auto aufruft, wenn ich es bar bezahlen würde. Man kann zu der Dienstwagenbereitstellung unterschiedlicher Meinung sein, aber die Fakten sollten dennoch korrekt dargestellt werden und nicht in einem reißerischen Stil in Form eines Konkurrenzproduktes von Ihnen. Dies zielt für mich in die plakative und eindimensionale Sichtweise, wie man sie der Pegida-Bewegung vorwirft, und ich denke, das sollten Sie als seriöse Zeitung - den Anspruch stellen Sie jedenfalls an sich - nicht nötig haben. Axel Karl, Bitburg Mit welchem Recht bekommt ein ehemaliger Ministerpräsident einen Dienstwagen samt Chauffeur? Die Menschen rund um den Nürburgring, für dessen Pleite er mitverantwortlich war, können sich noch nicht mal einen Kleinwagen leisten, weil ihr Arbeitsplatz vom Ring abhängig war. Glückwunsch, Herr Beck! Friedhelm Enser, Trier Das Gesetz billigt ihm dieses Privileg zu. Wenn aber ein ehemaliger Ministerpräsident so viel Steuergeld in den Sand gesetzt hat, ist es doch vom Ehrgefühl und moralisch nicht zu fassen, dieses Privileg in Anspruch zu nehmen. Er sollte sich doch sagen: Ein neues Fahrzeug mit Fahrer nehme ich aufgrund dessen nicht in Anspruch. Herr Beck wird ja wohl in der Lage sein, und es dürfte ihm nicht schwerfallen, sich aus eigener Tasche einen Wagen zu leisten. Dies wäre mal ein Zeichen von etwas Demut. Nicht alle Dinge, die einem zustehen, muss man auch beanspruchen. Er hat oft genug probiert, sich zu profilieren. Es reicht. Jutta Hirsch, Trier

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