Soziales

Zum Artikel "Auf der Suche nach dem Weg zu Inklusion" (TV vom 16. Juli)

Im Artikel wird beschrieben, wie der Schulalltag in der Grundschule mit Integrationsschwerpunkt aussehen kann - wenn alles gut läuft und kein Lehrer krank wird, beurlaubt wird oder, oder, oder. Uns würde interessieren, wie denn die Situation in der Grundschule Martin aussehen würde, wenn es Ausfälle im Lehrerkollegium gibt. Derzeit ist die Situation in der Region offenbar so, dass es schon keine ausreichende Anzahl an Grundschullehrern gibt, um den ganz normalen Regelunterricht abzudecken. Bereits in solchen Fällen, in denen der zuständigen Schulrätin seit Monaten (!) bekannt ist, dass eine Grundschule zu Beginn des kommenden Schuljahres eine Lehrkraft zu ersetzen hat, wird der betroffenen Grundschule nun, kurz vor Schuljahresende, mitgeteilt, dass es keinen adäquaten Ersatz geben wird. Interessant ist insbesondere die Tatsache, dass die Gewährleistung eines ganz normalen Regelunterrichts für Grundschulkinder offenbar schon als Problemfall anzusehen ist. Es ist leider kein Einzelfall, wenn es für längere, unvorhergesehene Ausfälle eines Lehrers keinen Ersatz gibt und ein oft wochenlanges Hin- und Herschieben der Kinder genauso wie die daraus resultierende Überbelastung des restlichen Kollegiums hingenommen werden müssen. Selbstverständlich interessieren sich Eltern dafür, was in der Schule ihrer Kinder passiert. Neben dem aktuellen Lehrermangel und den planerischen Ungewissheiten riskiert die ADD dazu noch die Abwanderung von Lehrern in ein anderes Bundesland mit besseren Einstellungsbedingungen. Die Chancengleichheit bei der Bildung ist aufgrund dieser verfehlten Personalpolitik nichts weiter als schöner Schein fernab der Realität. Dabei gäbe es genug Ansatzpunkte zur Lösung. Eine gute Ausbildung unserer Kinder, auch und gerade zum Start der schulischen Ausbildung, sollte einige Anstrengungen wert sein. Anja und Stefan Kliche, Riol

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