Tabu-Grenzen verschoben

Das erste deutsche Hip-Hop-Lied, das auf dem Index jugendgefährdender Texte landete, war ein Weihnachtslied der Fantastischen Vier. Wer hätte das gedacht? Und heute ist es Bushido, der für Furore sorgt.

Dabei setzt er nur eine Tradition fort. Schon in den Anfängen des Rap gab es mehr Hass- als Liebeslieder. Und wenn ich mir heute englischsprachige Texte von Lil' Kim oder Pink betrachte, sind sie nicht weniger vulgär in ihrer Ausdrucksweise. Dieser Wortschatz gehört einfach zum Rap-Vokabular. Eminem wälzte Wörterbücher, um beim so genannten Rap-Battle mithalten zu können. Und wer käme auf die Idee, einen Auftritt dieser "Superstars" zu verbieten? Die Tabu-Grenzen haben sich verschoben, auch wenn manche älteren Generationen das nicht wahrhaben möchten. Was bringt eine Altersbeschränkung des Jugendamtes in Zeiten von Musik-Downloads und Fan-Pages? Vielleicht zieht Bushido nur eine Show ab, aber vergessen wird die Rap-Geschichte ihn nicht! Kathrin Schmitt, Trier

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