Zum Cartoon von Janosch Hübler (TV vom 1. März):
Seitdem ich den TV abonniert habe, und das habe ich seit Jahrzehnten, ist mir kein Cartoon in ähnlich erbärmlicher Art und Weise aufgefallen wie der des "Künstlers" Janosch Hübler aus Ulmen. In übler Manier beleidigt er Millionen von Menschen, die den Karneval, eine Jahrhunderte alte Tradition, feiern. In seiner Zeichnung stellt er unverschämte Klischees auf, kotzende und in ordinären Stellungen verharrende Karnevalisten. Dazu schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, die, martialisch aussehend, sich in Konflikt mit den Feiernden darstellen. Und davor eine traurige Kolonne von Flüchtlingen. Was für eine billige und groteske Verdrehung der tatsächlichen Situation! Die Menschen, die ich den Karneval feiern sah, und das waren Hunderte in Trier und Umgebung, waren gut gelaunte und sympathische Menschen, die nicht übereinander herfielen und sich ständig übergaben. Die Ordnungsmacht schützt uns und sich gewiss nicht gegen die feiernden Karnevalisten, sondern gegen die Gefahr von außen.
Weiterhin ist Deutschland das Land weltweit, das die meisten Flüchtlinge aufnimmt. Hier wurden in den ersten drei Quartalen 2016 mehr Asylanträge gestellt als in den übrigen 27 EU-Staaten zusammen. Und diese gewaltige finanzielle Leistung wird ganz sicher auch von einem großen Teil der Karnevalisten über ihre Beiträge und Steuern bezahlt. Diese haben es nicht verdient, sich dafür von einem Möchtegernkünstler diffamieren zu lassen. Schämen Sie sich, Herr Hübler!
Thomas Müller
Trier