VERKEHR

Zum Artikel "Tausende Wildunfälle wären mit einfachen Mitteln vermeidbar" (TV vom 14. November):

Im Bericht stand kein Wort zu den Wühlschäden der Wildschweine in Grünlandflächen und deren möglichen Folgen wie verschmutztes Futter, welches zur Schimmelbildung neigt, und Eintrag von Krankheitserregern und Parasiten, die auch Hund, Katze und sogar den Menschen befallen können. Zecken gehören zu diesen Parasiten. Sie können Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung) auf den Menschen übertragen. Die Krankenkassen und damit die Allgemeinheit tragen die Krankenkosten. Das Wild ist neben den Mäusen der wichtigste Zeckenverbreiter. Nebenbei bemerkt: Der Fuchs, ein besonders erfolgreicher Mäusejäger, steht bei den Jägern ganz oben auf der Abschussliste. Im Bericht fand sich ebenso kein Wort zu den Wildschäden im Wald. Die Samen der Eichen und der Buchen werden vom Schwarzwild aufgefressen, das Reh- und Rotwild verzehrt keimende Samen und Jungpflanzen. Die sogenannte Naturverjüngung funktioniert also nicht. Die Rinde größerer Waldbäume wird vom Rotwild verbissen oder mit dem Geweih geschädigt. In einem zehn bis zwanzig Jahre alten Wald, in dem jährlich weitere junge Bäume Wildschaden erleiden, gibt es kaum eine echte Entschädigung, da die kleinen Bäume nur einen sehr geringen Holzwert haben. Der Waldbesitzer hat den Schaden und bleibt auf den Kosten sitzen. Das Wild verursacht viele Verkehrsunfälle mit jährlich Hunderten Millionen Sachschäden an den Fahrzeugen, mit Tausenden Verletzten und allzu vielen Toten. Hierfür tragen die Jäger besondere Verantwortung, denn nur sie können und dürfen den Wildbestand auf ein vertretbares Maß reduzieren. Ein Mensch sollte immer noch mehr wert sein als ein Stück Wild. Blaue Reflektoren an den Straßen anbringen, heißt an den Symptomen zu laborieren, aber nicht die Ursachen zu beseitigen. Es kann und darf jedoch nicht Sache der öffentlichen Hand sein, dafür Geld auszugeben. Dr. Johann Junk, Spangdahlem

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