Voll daneben

Etwas befremdend und für mich stark überzogen war die Aufmachung des Sportteils zum Bundesliga-Spiel Bayern München gegen FC Schalke 04. Was war geschehen? Nach einem rüden Foul befreite sich Oliver Kahn rüde von seinem Gegenspieler Sören Larsen.

Für diese sportlich unschöne Szene erhielt er zu Recht von Schiedsrichter Herbert Fandel die gelbe Karte. Sicherlich gibt es Situationen, bei denen man mit der Bestrafung eines Spielers genau richtig liegt, aber das sind die wenigsten. In den meisten Fällen muss der Schiedsrichter abwägen (Ermahnung, gelbe Karte, rote Karte). Herbert Fandel hat Charakter bewiesen und diesen Rahmen der Möglichkeiten genutzt. Sicherlich sind die Schalker in diesem Punkt gebrannte Kinder (Poulsen, Lincoln und so weiter) und wünschen oft, dies zu vergessen. Entscheidend für die Bewertung ist jedoch immer die einzelne Situation. Einen Schiedsrichter zeichnet Charakterfestigkeit, Durchsetzungsvermögen und Courage aus, Herbert Fandel hat dies in diesem Spiel wiederholt bewiesen. Profi-Spieler und Profi-Redakteure haben da klare Vorteile. Ihr Leben besteht aus dem, was sie tun (oder nicht tun). Schiedrichter sind in den wenigsten Fällen "nur Profi". Im wahrsten Sinne "voll daneben" war der Kommentar des TV-Redakteurs Frank Giarra. Ihm zufolge ist der Ball beim Fußballspiel echt viereckig und man kann mit wenigen Tricks mit sechs Punkten Vorsprung oben in der Tabelle stehen. Anders ist die Farce nicht zu verstehen, die er in der Ausgabe zum Besten gibt. Ich bezahle Geld für den TV und verlange dafür die Objektivität einer freien unabhängigen Zeitung. Dies wird in dem Kommentar in keinster Weise beachtet. Bernd Stieren, Fließem

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort