Zur Integration gehören immer zwei

Zum Artikel "Aussiedler in der Region nicht integriert" (TV vom 18. Juli):

Natürlich gibt es Einheimische, die sich schwer tun mit der Integration von Ausländern, gleich welcher Herkunft. Diese Problematik gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch anderswo. Doch ich denke, Inte gration sollte von zwei Seiten gesehen werden.Es muss die Einheimischen geben, die den Aussiedlern die Möglichkeit geben, integriert zu werden. Es muss jedoch auch die Aussiedler geben, die diese Integration wollen. Ich selbst lebe in einem Dorf, in dem es viele Aussiedler-Familien gibt, und auch durch meinen Beruf (ich arbeite im Bürgerbüro des Rathauses Hillesheim) habe ich diese Erfahrung gemacht. Einige nehmen regen Anteil am Dorf- und Vereinsleben, haben guten Kontakt zu ihren Nachbarn oder anderen Dorfbewohnern. Es gibt jedoch auch einige Familien, die an dieser Art Integration kein Interesse zeigen, die unter sich bleiben möchten, die keinerlei Kontakt zu Nachbarn, zu Vereinen aufnehmen. Dann ist Inte gration schwierig.Integration findet nicht nur in der Schule und im Berufsleben statt, sondern auch vor allen Dingen im "normalen" Alltag. Dann, wenn die Kinder versuchen, Kontakt zu Nachbarskindern, Vereins- oder Schulfreunden zu bekommen. Dann, wenn man selbst versucht, Kontakt zu Nachbarn, Vereinen oder den Eltern der Freunde meiner Kinder zu bekommen. Dann kann man sich gegenseitig helfen, auch bei Sprachschwierigkeiten unterstützen. Wenn die Russland-Deutschen nach Deutschland gekommen sind, um wie Deutsche zu leben, dann sollten auch sie versuchen, hier Kontakte zu knüpfen und Integration von ihrer Seite versuchen. Dass es nicht einfach ist, die "Heimat" zu verlassen und woanders ganz neu anzufangen, ist unbestritten. Auch dass viele Einheimische kein Interesse daran haben, den "neuen" Bürgern dabei zu helfen. Doch wie gesagt, Integration muss von beiden Seiten betrieben werden. Dann gibt es vielleicht schon das eine oder andere Problem weniger.Maria Hohn, Walsdorf bevölkerung

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