Ech soen der wat gelift!

Auf besonderen Wunsch und angesichts der sicherlich bei einigen Lesern in diesen Tagen aufkommenden Frühlingsgefühle wollen wir uns in den kommenden Wochen dem menschlichen Miteinander sowie Höflichkeitsfloskeln auf Luxemburgisch widmen.

Beginnen wir mit dem wichtigsten Wort auf Lëtzebuer-gesch: gelift.
Zunächst ein kleiner Tipp für alle, die sich der Landessprache Luxemburgs nicht ganz gewachsen fühlen: Nutzen Sie dieses Wort oft, am besten immer, und vor allem immer dann, wenn Sie im Gespräch sind! Denn so vermeiden Sie Peinlichkeiten und Missverständnisse und zeigen gleichzeitig, dass Sie gewillt sind, sich dem Land, den Bewohnern und der Sprache zu öffnen. Gelift heißt so viel wie:
Es beliebt.

!In Fragen, also Wat gelift? oder einfach Gelift? bedeutet das Wort einfach Wie bitte?
In Höflichkeitsformen wie Wann ech gelift heißt es so viel wie bitte.
Beispiele: Gëf mer wann ech
gelift eng Schmier!
Gib mir bitte ein Butterbrot!

O, wann ech gelift!
Ich muß aber sehr bitten!

Nu maach dech ewech, soss
soen ech der wat gelift.

Nun mach Dich aus dem
Staub, sonst sage ich Dir,
wo der Haken hängt.
(Ich werde dir heimleuchten.)
Haut geléift et mer, muer
vläicht nët méi.
Heute paßt es mir, morgen
vielleicht nicht mehr.

Und wo kommt der Begriff
Gelift! nun her?

Mehr dazu in der kommenden Woche.

Mehr aus dem Lëtzebuer-
geschen gibt es im Buch "Luxemburger Allerlei - Wissenswertes für Anfänger und Fortgeschrittene". Das Buch ist im Handel und im TV-Shop erhältlich. Der Titel: Sabine Schwadorf: Luxemburger Allerlei, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro.

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