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Bohnen müssen die Glocken läuten hören, lautet eine alte Gartenweisheit. "Das hat meine Oma auch immer gesagt", erzählt mir eine Westerwälderin.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Dass die weise Bauerngärtnerin damit meinte, man solle Bohnenkerne möglichst flach legen, habe sie erst später verstanden: "Als Kind dachte ich, bei uns kannst du keine Bohnen pflanzen - wir haben ja keine Kirche am Ort." Die Tante im Nachbardorf wohnte direkt neben der Kirche. Beste Bohnenlage kombinierte die Kleine und stellte sich nun vor, man müsse die Kerne vor 12 Uhr legen, damit sie das Mittagsläuten mitbekämen. Längst weiß sie wie Bohnen gesetzt werden, aber den richtigen Zeitpunkt wartet sie immer noch ab: "Vor den Eisheiligen braucht man nicht anzufangen." Busch- und Stangenbohnen gehören zu den wirklich Wärme liebenden Kulturen. Je schneller Bohnen keimen, desto weniger anfällig sind sie gegen Krankheiten und Bohnenfliege. Erfolgreich lässt sich zudem Bohnenkraut als vorbeugendes Pflanzenschutzmittel einsetzen. Sowohl die mehrjährige Art als auch das einjährige Bohnenkraut wehren die Bohnenlaus ab. Und nicht nur als Bohnen-Beetnachbar sind die Küchenkräuter hilfreich. Kocht man Bohnenkraut mit, werden die Bohnen bekömmlicher. Was Nachbarkulturen dagegen gar nicht bekommt, sind falsch aufgestellte Bohnenstangen. Die Stangenreihen dürfen die Beete nicht beschatten und dem Wind keine Angriffsfläche bieten. Wem jemals eine Stangenreihe umzukippen drohte, weil sie die Breitseite der Wetterfront von Westen abbekam, weiß was passiert: Da schrillen alle Alarmglocken. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/garten" class="more" text="www.volksfreund.de/garten"%> Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" class="more" text="www.volksfreund.de/kolumne"%>Extra

Keine Ahnung, wie das mit dem Säen, Setzen und Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt funktioniert? Am 20. Mai findet um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Palais Walderdorff am Domfreihof in Trier um 19 Uhr ein kostenloser Einführungsvortrag zum Thema "Gemüsebeete im Wandel - Vielfalt im Garten und auf dem Balkon säen, genießen und erhalten" statt. Dem von der lokalen Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiative "Trier im Wandel", in Kooperation mit dem Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V. organisierten Angebot für Balkon- und Stadtgärtner und solche die es werden wollen, folgen weitere Vorträge und Workshops. Nähere Informationen bei Annette Fehrholz unter 0179/9021570 oder annette.f@transition-trier.de kf

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