Dahlien raus, Zwiebelblumen rein

Mit den Dahlien ist es ein Glücksspiel: Ist uns der Spätherbst wohl gesonnen, hat man noch lange etwas von ihrer Blüte. Diesmal aber hat es uns kalt erwischt.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Zwar könnte man die Knollen noch einige Tage nach dem ersten Frost im Boden lassen. Doch die Wetteraussichten versprechen keine sonnigen Tage, an denen man die Knollen zu einem späteren Zeitpunkt besser ausgraben könnte. Bei solchen Wetterverhältnissen ist es umso wichtiger, die ausgehobenen Knollen vor dem Einlagern gut abtrocknen zu lassen. Feuchte Knollen schimmeln im Winterlager. Die holländische Gartengestalterin Alie Stoffers, ihres Zeichens stolze Besitzerin 300 verschiedener Dahlien, sagte mir, sie trockne ihre Dahlienknollen sechs Wochen im Glashaus. Erst wenn sie richtig trocken sind, packe sie das Pflanzgut zur frostfreien Überwinterung in luftdurchlässige Kartons. Sorte und Farbe vermerkt sie auf dem Schild an der jeweiligen Knolle. So kann sie die gekennzeichneten Pflanzen im nächsten Jahr zuverlässig in ihre nach Farben geplanten Beete einbauen. Eine genaue Kennzeichnung der Dahlienknollen kann auch für Hobbygärtner sinnvoll sein. Denn bis zum nächsten Frühjahr hat man garantiert vergessen, um welche Sorte es sich handelt. An Stelle der Dahlien sind in Alie Stoffers Schaugarten "De Tuinerie" im niederländischen Kolham bei Groningen tausende von frühlingsblühenden Zwiebelblumen wie Tulpen und Narzissen eingesetzt worden. Ihre Blütezeit endet, wenn die vorgetriebenen Dahlien im nächsten Mai nach den Eisheiligen an gleicher Stelle eingesetzt werden. Man könnte es Schichtwechsel nennen. Das Konzept lässt sich auch noch bei dem derzeitigen Schmuddelwetter übernehmen. Zwiebelblumen können gesetzt werden, solange der Boden offen ist.

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