Die glorreichen Sieben

Rüsselsheim · Opel rühmt sich, derzeit die sparsamste PKW-Flotte auf dem Markt anzubieten. Gleich sieben Modellvarianten sind in die Effizienzklasse A+ eingestuft. Das ist die momentan bestmögliche Bewertung.

Rüsselsheim. Neben dem traditionellen Gelb der Marke schmückt sich Opel nun auch mit grüner Farbe. Zumindest bei den CO{-2}-Labeln, die seit Dezember Auskunft über die Effizienzklassen der Autos geben. Ähnlich wie schon bei Waschmaschinen, Geschirrspülern, Kühl- und Gefriergeräten sowie Fernsehern gibt es jetzt auch für Autos Energie etiketten, die von A+ bis G reichen. A ist grün markiert und bedeutet größte Sparsamkeit, G hingegen ist rot und steht für eine geringe Effizienz.
Bei Opel haben gleich sieben Modellvarianten das Prädikat A+ bekommen und erreichen somit Bestwerte beim Verbrauch. Der Mittelklassekombi Insignia Sports Tourer trägt in drei Motorversionen die A+-Auszeichnung, es folgen der kompakte Astra mit zwei grünen Siegeln, der Kompaktvan Zafira Tourer und das Elektroauto Ampera mit je einem.
Bei der Beurteilung wird der CO{-2}-Ausstoß im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht gewertet. Damit die schweren sportlichen Mehrzweckfahrzeuge, kurz SUV, nicht ganz schlecht abschneiden, gelten für sie gelockerte Regelungen.
Während es vergleichsweise leicht ist, bei größeren Fahrzeugen den CO{-2}-Ausstoß zu reduzieren und mit aerodynamischen Optimierungen und geringerer Reibung im Motor den Verbrauch zu drosseln, tun sich die Entwickler bei kleineren Autos schwer. Auch sind kleine Karosserien weniger windschlüpfig als große.
Einen guten Luftwiderstandsbeiwert haben in aller Regel nur große Limousinen. Außerdem fällt es leicht, bei einem hubraumstärkeren Motor Reibungsverluste zu minimieren, da sie hier von Natur aus höher sind. Alles Gründe dafür, dass der kleine Corsa und der kleine Van Meriva insgesamt nur dreimal und dann auch nur mit dem Prädikat A ohne das Pluszeichen auf tauchen.
Der Ausstoß von Kohlendioxid wird nach Ansicht von Opels Experten ein immer wichtigerer Aspekt beim Kaufentscheid. Viele Kunden würden diesen Wert bei ihrer Wahl berücksichtigen, heißt es. Dabei gibt der Normwert meist nur einen Anhaltspunkt, der für Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Automodellen sorgen soll. Wie viel an Schadstoffen der eigene Wagen im Alltagsverkehr tatsächlich ausstößt, können nur wenige Autofahrer berechnen. Für Benzinmotoren gilt: Den Verbrauch je 100 Kilometer mit 23,7 multiplizieren. Bei Dieselmotoren ist der Faktor 26,5 zu verwenden. Ein Fahrzeug mit Benzinmotor, das 5,5 Liter verbraucht, stößt demnach je Kilometer 130,35 Gramm CO{-2} aus. Ein Diesel mit gleichem Verbrauch kommt auf einen Ausstoß von 145,75 Gramm je Kilometer.
Die Herausforderungen, die Emissionen weiter nach unten zu schrauben, sind immens. Darüber sind sich die Entwickler aller Hersteller einig.
Opel nimmt sein 150. Unternehmensjubiläum zum Anlass, sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Adam Opel hatte in Rüsselsheim einst mit der Produktion von Nähmaschinen begonnen. Auf Drängen seiner Söhne produzierte er bald auch Fahrräder. In diesem Monat hat Opel nun die Designstudie eines Elektrofahrrads vorgestellt. Der Name RAD e soll an den raketengetriebenen Forschungsrennwagen RAK erinnern. Ob es das Zweirad in Serie gehen wird, ist unklar.

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