Geeignet für ein Nickerchen im Gepäckraum

Rüsselsheim · Einige Wochen nach der Limousine hat Opel die Kombi-Version des neuen Insignia vorgestellt, den Sports Tourer. Er ist wichtig für die Marke. Bisher griffen hierzulande vier von fünf Insignia- Käufern zum Kombi.

 Die Kombi-Variante von Opels Mittelklasse-Modell Insignia trägt den Beinamen Sports Tourer. Fotos: Opel

Die Kombi-Variante von Opels Mittelklasse-Modell Insignia trägt den Beinamen Sports Tourer. Fotos: Opel

 Durch das neu gestaltete Heck wirkt der neue Insignia Kombi viel leichtfüßiger als sein Vorgänger.

Durch das neu gestaltete Heck wirkt der neue Insignia Kombi viel leichtfüßiger als sein Vorgänger.

 Opel hat das Cockpit des Insignia kräftig entrümpelt. Es wirkt vorbildlich aufgeräumt und modern.

Opel hat das Cockpit des Insignia kräftig entrümpelt. Es wirkt vorbildlich aufgeräumt und modern.

Rüsselsheim Opel hat seiner neuen Insignia-Limousine mit Fließheck den Beinamen Grand Sport gegeben. Der Insignia-Kombi trägt den Beinamen Sports Tourer. So viel Sport mag die Kunden eher verwirren, doch wahrscheinlich interessiert die Namensgebung außerhalb der Marketing-Abteilung von Opel kaum jemanden.
Wer einen Insignia Kombi kauft, legt in der Regel Wert auf ein großes Gepäckabteil. Bis zu 1665 Liter passen hinein. Daher erfreut sich diese Variante auch als Dienst- und Vertreterwagen großer Beliebtheit. Opel bietet deshalb für die Ausstattungsstufen Edition und Innovation ein Business-Paket an. Es umfasst ein Trennnetz für die Ladungssicherung, ein Navigationssystem, beheizbare Vordersitze mit dem Gütesiegel der "Aktion Gesunder Rücken", Einparkhilfe und kabelloses Aufladen von Smartphones in der Mittelkonsole. Die Edition-Business-Version kostet ab 25 590 Euro
Im Fond des Insignia Kombi reisen die Passagiere erfreulich komfortabel. Wer sich das Nappaleder-Paket für 3900 Euro Aufpreis gönnt, kann die Insassen auf den beiden hinteren Außenplätzen sogar mit Sitzheizungen erfreuen. Auch die Innenausstattung OPC Line Sport gehört dazu. Sie umfasst Aluminium-Sportpedale, Dachhimmel in Schwarz sowie Schaltwippen am beheizbaren Lenkrad fürs Automatikgetriebe.
Der im Vergleich zum Vorgängermodell um neun Zentimeter verlängerte Radstand des neuen Kombis kommt spürbar der Beinfreiheit zugute. Durch das 140 mal 86 Zentimeter große Glas-Schiebedach (Aufpreis 1285 Euro) können große und kleine Hobby-Meteorologen das Wetter bestens beobachten.
Dass die 2013 in Frankfurt gezeigte Studie Monza Concept als Inspiration für das Außendesign diente, ist mit viel Wohlwollen am Verlauf der Chromzierleiste und der Weiterführung in die Heckleuchten zu erkennen. Von außen betrachtet wirkt der neue Kombi schlanker und schnittiger als bisher. Die von den Ingenieuren verordnete Diät hat ihm gutgetan. Allein die Rohkarosserie bringt 75 Kilogramm weniger auf die Waage als die des Vorgängers. Gut sichtbar werden die Leichtbau-Bemühungen an der weit aufschwingenden Heckklappe: Die massive, umgreifende Konstruktion gibt es nicht mehr, die Rücklichter leuchten nun zweigeteilt. Die vorderen Scheinwerfer sind gegen Zuzahlung von 1590 Euro (Serie bei Innovation und Exklusive) vollständig mit LED-Matrix-Technologie bestückt. Das sehr helle, bis zu 400 Meter reichende Fernlicht bleibt auch bei Gegenverkehr eingeschaltet, denn von den einzeln ansteuerbaren LED-Segmenten blendet die Sensorik automatisch so viele wie gerade erforderlich ab.
Ein verspieltes Detail ist unter dem hinteren Stoßfänger zu bestaunen. Dort erscheint bei geeigneten Lichtverhältnissen das Bild einer Fahrzeug-Silhouette. Es zeigt den Bereich des Sensors, der die große Heckklappe automatisch öffnet oder schließt. Der Sensor reagiert auf das Fuchteln mit dem Fuß.
Hinter die Rücksitze passen 650 Liter Ladung. Klappt man die Lehnen um, lässt sich der Stauraum dachhoch auf 1665 Liter erweitern. Das sind 130 Liter mehr als beim bisherigen Modell. Der Ladeboden ist fast eben und mit zwei Metern lang genug für ein Nickerchen auf einer mitgeführten Luftmatratze.
Das Angebot an Motoren, allesamt aufgeladen, ist gewohnt vielfältig. Los geht es mit dem 1,5-Liter-Benziner in den Leistungsstufen 140 PS/103 kW und 165 PS/121 kW. Darüber protzt die 2,0-Liter-Maschine mit 260 PS/191 kW, Allradantrieb und Achtstufen-Automatik. Bei den Dieseltriebwerken stehen das 1,6-Liter-Aggregat mit wahlweise 115 PS/81 KW und 136 PS/100 kW sowie der 2,0-Liter-Diesel mit 170 PS/125 kW und Allradtechnik zur Wahl. Auf ersten Testfahrten überzeugte der 136-PS-Diesel mit genügend Kraftreserven für den Autobahn-Beschleunigungsstreifen und überraschender Laufruhe bei Richtgeschwindigkeit. Das adaptive Fahrwerk, das bei Opel den Namen FlexRide trägt, verfügt über die drei Einstellungen Standard, Tour und Sport. Sowohl Stoßdämpfer als auch Lenkung, Gaspedal und bei der Automatik die Schaltpunkte verändern sich damit spürbar auf Knopfdruck.
Der in Rüsselsheim gebaute Insignia Sports Tourer steht schon bei den Opel-Händlern. Die Preisliste beginnt bei 26 940 Euro für die Basisversion mit Selection-Ausstattung, 140-PS-Benzinmotor, Sechsgang-Handschaltung, Klimaanlage, Audioanlage sowie schlüssellosem Zugangs- und Startsystem.
Auf der IAA in Frankfurt feiert im September die dritte Insignia-Variante ihre Premiere: der Country Tourer, ein um 2,5 Zentimeter höher gelegter Kombi im robusten Abenteuerkostüm.

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