Ruhiger, leiser, sauberer und ausgebucht: „Green Camping“

Nürburgring · Bei Rock am Ring 2012 wird erstmals eine neue Form des Campings angeboten: Green Camping - Grünes Camping soll einiges miteinander verbinden: Mehr Ruhe, mehr Umweltbewusstsein, mehr Sauberkeit. Zum beispiel sind Stromaggregate, große Geräte und große Möbel dort nicht erlaubt. Die Flächen sind ausgebucht.

 Green Camping bei Rock am Ring.

Green Camping bei Rock am Ring.

Foto: MLK

Es gibt sie also wirklich, Ringrocker, die in der Nacht auch mal schlafen wollen. Ohne die komplette Master of Puppets in 120-Dezibel-Lautstärke von den Boxen der Nachbarn abzubekommen. Oder ohne das laute Knattern des Stromaggregats hinter dem nächsten Zelt.
Und es soll sie auch geben, die etwas Umweltbewussteren. Die die nicht unbedingt mit dem Spritfressenden Auto anreisen. Die, die Mülltonnen nicht als Renngefährt nutzen, sondern lieber ihren Müll dareinwerfen, satt ihn liegen zu lassen.

Einige dieser Festivalbesucher haben in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, bei Rock am Ring etwas "grüner" im Grünen zu Zelten. Der Veranstalter hat auf den Plätzen D4, D6 und D7 (nähe des B-Eingangs nord-westlich neben/hinter dem Nürburgring) eine Green-Camping-Area eingerichtet.

Und diese Plätze sind restlos ausgebucht, wie der Projektleiter Marten Pauls auf volksfreund.de-Anfrage mitteilt. Für 3500 Menschen hat die Green-Camping-Area Platz. Dort Zelten kann man nur mit (kostenloser) Anmeldung übers Internet. Die 3500 Plätze seien recht schnell voll gewesen, heißt es.

Die Green-Camping-Regeln im Überblick:

- Müll wird in aufgestellte Behälter geworfen, die täglich (auch mehrmals) geleert werden.
- Jeder Besucher erklärt sich bereit, seine Zelte und Pavillons wieder mit nach Hause zu nehmen.
- Es werden keine Anhänger mit in die Green Camping Area genommen.
- Große Möbel wie Sessel, Sofas und Betten sowie Kühlschränke etc. sind nicht erlaubt.
- Stromaggregate sind verboten.
- Zwischen 1 Uhr und 7 Uhr nachts ist die Nachtruhe einzuhalten.

Zuerst hatte hatte Pauls mit seiner Agentur gemeinsam mit dem Festivalveranstalter, der Marek Lieberberg Konzertagentur (MLK), nur zwei Campingplätze fürs Green Camping geplant, dann schnellten die Anmeldezahlen in die Höhe und dann wollten Pauls und MLK auf sieben Plätze erhöhen.

Dagegen formierte sich im Internet heftiger Wiederstand von gestandenen Ringrockern. Eine Facebookgruppe gegen die Ausweitung des Green Campings hatte in kurzer Zeit mehrere Tausend Mitglieder, viele Beschwerdeschreiben seien an Pauls und MLK geschickt worden, heißt es von den Gründern der Gruppe.

Daraufhin ruderten Pauls und MLK zurück: man erweitere nur auf drei Campingplätze, die anderen vier wurden wieder normale Campingplätze.

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